DZ Bank erwartet Schub für Chip-Branche

Energieeffizienz treibt Nachfrage - Infineon und Dialog Semiconductor unter den Favoriten

DZ Bank erwartet Schub für Chip-Branche

ck Frankfurt – Die DZ Bank sieht in der Chip-Branche einen Profiteur der globalen Anstrengungen zur Eindämmung des Klimawandels. Das Institut erwartet, dass der steigende Bedarf an Energieeffizienz der Branche im kommenden Jahr zu einem deutlichen Nachfrageschub verhelfen wird. Die Branche spiele eine immer wichtigere Rolle als Innovationstreiber für viele umwelt- und ressourcenschonende Technologien, so die Bank in einer Sektorstudie. Die Nachfrage wichtiger Industriebranchen nach Produkten und Lösungen, die dazu beitrügen, den CO2- Ausstoß zu verringern und Ressourcen zu schonen, steige signifikant an. Energieeffizienz sei für die produzierende Wirtschaft wie auch für die Dienstleistungsbranche ein entscheidendes Wettbewerbskriterium. Vorgaben der Politik Das Institut verweist auf die Vorgaben aus der Politik. Sie fordere und fördere den umwelt- und klimaschutzverträglichen Umbau der Wirtschaft. Bei weltweit steigendem Energiebedarf und gleichzeitiger Verknappung fossiler Energieträger müsse Energie künftig effizienter erzeugt, übertragen und genutzt werden. So schreibe die EU-Kommission z. B. bis 2025 die Senkung der flottenweiten Emissionen von Neuwagen auf 81 Gramm CO2 und bis 2030 sogar auf 59 Gramm CO2 pro Kilometer vor. Das sei eine Reduktion von 37,5 % verglichen zum Jahr 2021. Ohne den Einsatz von Halbleitern sei die weitere Reduktion von CO2-Emissionen und einer noch höheren Effizienz zukünftiger Fahrzeuge, Geräte und Maschinen weder ökonomisch noch ökologisch nachhaltig zu schaffen. Umfangreiche InvestitionenDie Halbleitertechnologie zeichne sich dadurch aus, dass sie weniger Energie benötige, um denselben oder einen verbesserten Effekt hinsichtlich Produktqualität und -quantität, Verfügbarkeit, Komfort und Bedienerfreundlichkeit zu erzielen. Auffällig sei, dass die Halbleiterproduzenten schon jetzt umfangreiche Investitionen in neue Technologien, Materialien und Applikationen tätigten, und überall sei Energieeffizienz das dominierende Thema. Neben elektrisch betriebenen Fahrzeugen verweist die Bank auch auf Halbleiter, die bei mobilen Endgeräten für bessere Energieeffizienz und niedrigeren Energieverbrauch sorgen. Weitere von der Bank genannte Bereiche, die Potenzial für die Hersteller energieeffizienter Chips bieten, sind das Cloud Computing, das Internet der Dinge, die Analyse großer Datenmengen und Lösungen für die Automatisierung bzw. Digitalisierung von Geschäftsprozessen.Zu den Favoriten der Bank zählt Dialog Semiconductor. Die Aktie wird mit einem Fair Value von 53 (aktuell 41,06) Euro zum Kauf empfohlen. Das Unternehmen liefere hochintegrierte standardisierte und kundenspezifische Mixed-Signal-Halbleiterkomponenten, die für den Einsatz in Anwendungen für personalisierte, tragbare und mobile Geräte, das Internet der Dinge, Festkörperbeleuchtung sowie Smart Home und automobile Anwendungen optimiert seien. Mit dem auf energieeffizienten Halbleiterkomponenten basierenden Produktportfolio sei Dialog gut aufgestellt. Aussichtsreich seien auch die Batterie-Managementsysteme. Zum Kauf empfohlen wird auch Infineon. Hier setzt die Bank einen Fair Value von 26,70 (derzeit 22,50) Euro an. Das Produktportfolio des Unternehmens sei auf die strukturellen Wachstumsthemen Energieeffizienz, Mobilität und Sicherheit zukunftsweisend aufgestellt. Infineon halte in allen Segmenten führende Marktpositionen. Mit der Cypress-Übernahme erweitere Infineon das Produktportfolio, gewinne Marktanteile und stärke das Kerngeschäft aus Leistungshalbleitern, Sensoren und Sicherheitscontrollern. Samsung InnovationsführerZum Kauf empfohlen werden ferner Nvidia und Samsung. Nvidia befinde sich mit ihren leistungsstarken und energieeffizienten Produkten an der Schaltzentrale der wichtigsten IT-Trends. Besonders hohes Potenzial habe die Sparte “Data Center”. Samsung sei bestens aufgestellt, um von der strukturell anziehenden Nachfrage nach Speicherchips durch Rechenzentren zu profitieren. Steigende Anforderungen an Rechenkapazitäten seien dabei die Folge eines zunehmenden Datenaufkommens. Samsung sei hier nicht nur Markt-, sondern auch Innovationsführer bei energieeffizienten Lösungen.