DZ Bank erwartet weitere Abwertung des Peso
ck Frankfurt – Nach dem Sieg der Peronisten bei den argentinischen Präsidentschaftswahlen droht nach Meinung der DZ Bank eine weitere Abwertung der Währung des überschuldeten Landes. Die Herausforderungen für den neuen Präsidenten Alberto Fernández seien enorm. Seit Frühjahr 2018 befinde sich Argentinien in der Rezession, das BIP sei sechs Quartale in Folge bis zur Jahresmitte 2019 um kumuliert 7,8 % geschrumpft, ohne dass ein nahes Ende der Talfahrt erkennbar sei. Die Arbeitslosenquote sei auf über 10,5 %, ein 14-Jahres-Hoch, geklettert. “Leitzinsen von derzeit 68 % sollen den Abwertungs- und Inflationsdruck dämpfen, würgen aber die Investitionen ab”, so das Institut.Fernández habe trotz hoher Staatsschulden und drückender Zinszahlungslasten expansive Budgetpläne in Aussicht gestellt. Zur Gegenfinanzierung würden unter Umständen die Unternehmenssteuern und die Vermögensteuern von wohlhabenden Haushalten angehoben.Das liberale Reformprojekt des bisherigen Präsidenten Mauricio Macri sei gescheitert, weil der Policy-Mix aus hohen Zinsen, hoher dynamischer Neuverschuldung und einer zumindest zunächst nur graduellen Reduzierung der Sozialausgaben nicht aufrechtzuerhalten gewesen sei. Die erhofften Direktinvestitionen aus dem Ausland seien nicht gekommen, während viele Portfolioinvestoren sich wieder von ihren argentinischen Papieren getrennt hätten. Fernández werde die aktuellen Zwänge wahrscheinlich bald erkennen und Abstriche machen müssen an den Versprechungen, mit denen er die Wahl gewonnen habe. Die Rezession werde wohl vorerst andauern, der Peso abwerten und die Inflation hoch bleiben bei durchschnittlich 45 % im nächsten Jahr.