DZ Bank setzt auf Aktien und Unternehmensanleihen

Institut: EZB-Maßnahmen beflügeln die Märkte

DZ Bank setzt auf Aktien und Unternehmensanleihen

kjo Frankfurt – Für das kommende Jahr erwarten die Kapitalmarktexperten der DZ Bank eine kräftige Erholung der Weltwirtschaft und prognostizieren ein Wachstum von 5 %. Der angekündigte Impfstoff und die Wahl des neuen US-Präsidenten Joe Biden würden die Märkte 2021 beflügeln. Nach dem historischen Einbruch der Aktienmärkte im März werden bei dem genossenschaftlichen Institut bereits für Ende 2021 wieder Rekorde am Horizont ausgemacht. “Nach Rezessionen haben sich deutsche Unternehmen in der Regel schnell erholt. Die Gewinne werden spätestens 2023 wieder da sein, wo sie vor der Krise waren. Der Dax kann sein Allzeithoch deshalb bereits Ende des kommenden Jahres knacken und sogar 14 000 Punkte erreichen”, sagt Christian Kahler, Leiter Aktienstrategie & Asset Allocation bei der DZ Bank. “Nicht panisch verkaufen”Insgesamt wird das Anlagejahr 2021 laut Kahler ein gutes. Neben der Aussicht auf einen Impfstoff gegen das Coronavirus sowie eine verlässlichere Weltpolitik spiele dabei vor allem das sehr freundliche Liquiditäts- und Notenbankumfeld eine entscheidende Rolle. Für den Euro Stoxx 50 erwartet Kahler, dass der Index 3 600 Zähler und der S & P 500 3 800 Punkte erreichen kann. “Die wichtigsten Lektionen für Aktienanleger im Jahr 2020 lauteten: Breit streuen, auf gute Unternehmen setzen und nicht panisch verkaufen. Dies gilt auch für 2021”, führt Kahler aus. In seinem Musterportfolio hat er Anleihen von US-Firmen sowie europäischen Unternehmen zu jeweils rund 15 %, Aktien von Dax-Unternehmen zu 11,5 % und weitere europäische Aktien zu 5,6 %. Im noch laufenden Jahr habe sich das Musterportfolio des Hauses trotz historischer Krise positiv entwickelt und habe um 4,7 % zugelegt. Seit Auflage im Juni 2011 habe das Musterportfolio einen Ertrag von 7,5 % pro Jahr realisiert.Um die Folgen der Corona-Pandemie zu bekämpfen, habe die Europäische Zentralbank (EZB) im vergangenen Frühjahr mit dem Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) schnell reagiert und den Ankauf von Anleihen in Höhe von 750 Mrd. Euro angekündigt. Solange sich die Inflationsrate in der Eurozone nicht nachhaltig der 2-Prozent-Marke nähere, sei eine Abkehr der Notenbank vom ultraexpansiven Kurs wenig wahrscheinlich. EZB-Präsidentin Christine Lagarde werde weiterhin bemüht sein, bei geldpolitischen Entscheidungen Einigkeit im Rat der Notenbank herzustellen. Gleichzeitig blieben die Kapitalmarktrenditen unter dieser EZB-Politik langfristig niedrig. “Die Politik der Notenbanken wird die weltweiten Märkte weiter beflügeln. Auch die Preise für Immobilien und Gold schießen fortlaufend in die Höhe. Die Inflation bleibt niedrig, wenn auch etwas höher als 2020”, meint Stefan Bielmeier, Chefvolkswirt der DZ Bank.Für das erste Quartal gehen die Experten aufgrund des erneuten Lockdowns von einer Rezession und einer BIP-Veränderung von minus 3,3% gegenüber dem Vorjahr aus. Die Schwäche zu Jahresbeginn wirke sich auch auf die Wachstumsrate für das Gesamtjahr aus. Die Konjunkturexperten prognostizieren eine Wachstumsrate von 3 % und korrigieren damit ihre vorherige Einschätzung von 4,6 %. Die Verteilung des Corona-Impfstoffs im Jahresverlauf führe zu einem Boom bei den Konsumausgaben.