ZINSWENDE IN DEN USA

Emerging-Market-Aktien legen zu

Gestärkter Risikoappetit stützt - Mittelfristig Belastungen befürchtet

Emerging-Market-Aktien legen zu

ck Frankfurt – Die Aktienmärkte der Schwellenländer und vorübergehend zum Teil auch die Emerging-Market-Währungen haben auf die Leitzinserhöhung der Fed mit steigenden Kursen reagiert. Der Sammelaktienindex MSCI Emerging Markets befestigte sich bis auf 800,30, was einem Plus von 1,3 % entsprach.Begründet wurde die freundliche Erstreaktion zum einen damit, dass die Leitzinsanhebung als Signal interpretiert wurde, dass die US-Zentralbank die amerikanische Wirtschaft für hinreichend stabil hält, einen moderaten Zinsanstieg zu verkraften. Zum anderen wurde auf einen gestärkten Risikoappetit der Investoren verwiesen, der den Emerging Markets wie auch den Aktienmärkten der Industrieländer zugutegekommen sei. Darüber hinaus wurde die Reaktion auch damit erklärt, dass Schwellenländer-Assets bereits seit dem Jahr 2013 unter dem geldpolitischen Schwenk gelitten hätten und dadurch die Notierungen bzw. Bewertung bereits in erheblichem Umfang gesunken seien. Dollar-Aufwertung erwartetEs wurden aber erhebliche Zweifel daran geäußert, dass die Emerging Markets nun zu einer nachhaltigeren Erholung ansetzen werden. “Short term gain, medium term pain”, überschrieb Barclays einen Kommentar zur Zinserhöhung aus Sicht der asiatischen Währungen. Die Verbesserung des Risikoappetits habe den Emerging Markets geholfen. Kurzfristig werde sich dies bei abnehmendem Handel und niedriger Liquidität zum Jahresende hin noch fortsetzen. “Wir erwarten aber nicht, dass sich dies 2016 fortsetzt.” Die britische Bank geht davon aus, dass der Dollar weiterhin zu den asiatischen Währungen aufwertet. Dabei werde die Abwertung der chinesischen Währung zusätzlichen Druck auf asiatische Valuten ausüben. Die vor kurzem erfolgte Ankündigung des Yuan-Index sei ein klares Zeichen dafür, dass China einen weiteren Anstieg des Dollar zum Yuan in einem Umfeld der allgemeinen Dollar-Stärke zulassen werde. So auch am Donnerstag geschehen. Die chinesische Währung sank bis auf 6,484 Yuan pro Dollar, was dem niedrigsten Stand seit dem Juni 2011 entsprach, nachdem Chinas Zentralbank den Leitkurs auf ein Viereinhalbjahrestief gesenkt hatte.