Energiekontor im Aufwind
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Energiekontor im Aufwind
Dax mit moderaten Abschlägen – Thyssenkrupp Nucera überzeugt mit Jahreszahlen
tom Frankfurt
Wenig bewegt zeigten sich die Aktienmärkte zum Auftakt der Vorweihnachtswoche. Nach seiner jüngsten Rally büßte der deutsche Leitindex am Montag 0,6% auf 16.651 Zähler ein. Der MDax gab 0,9% auf 26.904 Punkte nach. Der Euro Stoxx 50 verlor 0,6% auf 4.521 Zähler.
Zuletzt hatte die Hoffnung auf baldige Leitzinssenkungen den Dax vom Oktober-Tief um gut 16% nach oben getrieben. Nachdem die EZB diese Erwartungen bei ihrer letzten Sitzung aber deutlich dämpfte und sich zudem das Ifo-Geschäftsklima entgegen der Erwartungen von Analysten verschlechterte, nutzten Anleger nun die Gelegenheit, um Kasse zu machen.
Deutsche Börse legen zu
Im Dax verteuerten sich die Titel der Deutschen Börse um 1,7% auf 180,70 Euro, nachdem die UBS die Papiere zum Kauf empfohlen hatte. UBS-Analyst Michael Werner begründete seinen Optimismus mit einer für 2024 erwarteten Branchenrotation von Bankwerten in Aktien von Börsenbetreibern.
Im MDax gehörte die Aktie von Carl Zeiss Meditec zu den Gewinnern. Das Medizintechnik-Unternehmen will sein Portfolio im Bereich Augenheilkunde erweitern und das Dutch Ophthalmic Research Center (Dorc) für 985 Mill. Euro übernehmen. Der Kaufpreis soll zum größeren Teil aus der vorhandenen Nettoliquidität bezahlt werden. Die Aktie zog um 2,8% auf 100 Euro an.
Im SDax gewannen Thyssenkrupp Nucera 3,9% auf 16,63 Euro. Anleger würdigten damit die Jahreszahlen des Elektrolyse-Spezialisten. Der Anlagenbauer wuchs im vergangenen Geschäftsjahr kräftig und steigerte das operative Ergebnis (Ebit) deutlich. Für das neue Geschäftsjahr 2023/24 kündigte das Unternehmen ein weiteres Umsatzwachstum im mittleren zweistelligen Prozentbereich an. Das Hochlaufen des Wasserstoffgeschäfts soll jedoch zu einem Verlust im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich führen.
Gute Nachrichten gab es bei Energiekontor: Der Wind- und Solarpark-Betreiber hob nach dem vollzogenen Verkauf eines Windparkprojekts in Schottland seine Jahresprognose an. So soll der Vorsteuergewinn um 30 bis 60% zulegen. Bislang war ein Gewinnplus von 10 bis 20% geplant. Die Aktie zog im SDax um 7,4% auf 75,70 Euro an.
Dagegen mussten Ceconomy deutlich Federn lassen. Zwar erwartet der Elektronikhändler operative Verbesserungen. Auch der Umsatz soll 2023/24 währungs- und portfoliobereinigt leicht zulegen und das bereinigte operative Ergebnis deutlich steigen. Anleger hatten aber mehr erwartet und schickten die Aktie am SDax-Ende 9,2% auf 2,06 Euro nach unten.