Fondsmanagement

Erfolgreicher Trump-Spac erfreut Fondsmanager

Der Markt für Special Purpose Acquisition Companies (Spacs) hat sich in den vergangenen Wochen deutlich belebt. Zu dieser Einschätzung kommt die Fondsgesellschaft Bantleon.

Erfolgreicher Trump-Spac erfreut Fondsmanager

wbr Frankfurt

Der Markt für Special Purpose Acquisition Companies (Spacs) hat sich in den vergangenen Wochen deutlich belebt. Zu dieser Einschätzung kommt die Fondsgesellschaft Bantleon. Insgesamt sei der Oktober der stärkste Neuemissionsmonat seit März gewesen.

Spacs haben sich für Fondsmanager zu einer interessanten Anlageform entwickelt. Die auf Übernahmen ausgelegten Mantelgesellschaften suchen Zielunternehmen und sammeln dabei als leere Hülle Geld ein. Bantleon verwaltet für einen Versicherer einen reinen Spac-Fonds und investiert innerhalb eines Event-driven-Publikumsfonds.

Fabelhafte Gewinne

Nach einer Dürrephase am Spac-Markt brachte aus Sicht von Oliver Scharping, Fondsmanager bei Bantleon, ein einzelnes Ereignis eine Wende. Die Ankündigung von Spac Digital World Acquisition, mit der Trump Media & Technology Group mit einer hohen Bewertung von 875 Mill. Dollar zu fusionieren, habe den Markt überrascht. Denn das Unternehmen des Ex-Präsidenten weise keine Gewinne und Einnahmen vor und habe auch noch kein Produkt am Markt, so Scharping. Dennoch sei der DWAC/Trump-Deal das Ereignis am Spac-Markt gewesen mit Kurssprüngen von unter 10 auf bis zu 175 Dollar. „Obwohl der Trump-Deal fragwürdig ist, zeigt er das einzigartig attraktive Risiko-Ertrags-Profil der Assetklasse Spacs, denn Anleger waren und bleiben zu 10 Dollar abgesichert“, schreibt Scharping. Im Oktober sei es dann zu einer Wiederbelebung des Spac-IPO-Marktes ge­kommen. Mit rund 60 Neuemissionen, die mehr als 10 Mrd. Dollar einbrachten, wachse der Pool für Spac-Investoren weiter.

Nach Einschätzung der Fondsgesellschaft bestehe aber weiterhin ein Ungleichgewicht zwischen steigendem Angebot und angekündigten Fusionszielen, und es sei zu früh, eine echte Kehrtwende zu verkünden. „Es bleibt nämlich abzuwarten, ob die derzeitige Masse der rund 500 suchenden Spacs in der Lage ist, eine Transaktion abzuschließen“, so Scharping. Bemerkenswert sei, dass sich für neue IPOs die Bedingungen auch in Europa weiterhin verbessern.

Insgesamt sei die Performance vieler kürzlich abgeschlossener Transaktionen trotz teils relativ hoher Anteilsrückgaben im Oktober weniger volatil gewesen. „Das ist positiv für fundamentale Investoren, die sich für De-Spacs à la Lucid oder Home To Go interessieren.“ Als De-Spac werden Unternehmen bezeichnet, die mit dem gelisteten Vehikel fusioniert und rückwärts an die Börse gebracht wurden. Die solide Performance vieler De-Spacs ist aus Sicht von Scharping teilweise dem Rückenwind durch den Trump-Deal zuzuschreiben. Die generell gute Stimmung spiegele sich auch im nicht investierbaren Index „Spacs Without Deals“ wider, der im Oktober um rund 10% zulegte.

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