Bloomberg Los Angeles – Corporate America wird die nächste Welle finanzieller Pein oder gar eine Rezession erzeugen, warnt ein wachsender Chor der größten Vermögensverwalter der Welt. Nach Jahren der Fremdkapitalaufnahme zu extrem günstigen Zinssätzen wendet sich das Blatt, da die US-Notenbank ihre Leitzinsen höher schraubt und Anreize abbaut. Das wird die hoch verschuldeten Unternehmen unter Druck setzen und das Wachstum belasten, erwartet Scott Minerd, Global Chief Investment Officer bei Guggenheim Partners. Pacific Investment Management Co. (Pimco) und BlackRock zählen zu den Investoren, die ihre Käufe zurückfahren oder dabei deutlich wählerischer werden. Der Anteil der global stark fremdfinanzierten Unternehmen, deren Verschuldung mindestens fünfmal höher als der Gewinn ist, erreichte laut S & P Global Ratings 2017 37 % im Vergleich zu 32 % 2007. Wenn diese Belastung mit steigenden Zinsen kollidiert, könne es zu einer Rezession “Ende 2019 bis Mitte 2020” kommen, schrieb Minerd per E-Mail. Für US-Investment-Grade-Anleihen war es das schlechteste erste Quartal seit 1996, während Hochzins-Anleihen laut Indexdaten im selben Zeitraum den größten Verlust seit der Finanzkrise verzeichneten. Pimco rät, beim Kauf von Unternehmensanleihen sehr selektiv vorzugehen und “generische” Investment-Grade- und Hochzins-Papiere zu meiden. Der Wohnungssektor, einschließlich einer Reihe von hypothekenbesicherten Wertpapieren, sei das stärkste Gebiet, während andere Anleihen selektiv erworben werden sollten, mit Schwerpunkt auf kurzfristigen Schuldverschreibungen.