Erträge bei Alternatives gehen stark auseinander

Spannweite ist innerhalb der Anlageklasse groß

Erträge bei Alternatives gehen stark auseinander

sts London – Auf der Suche nach Rendite müssen Anleger bei höheren Risiken immer findiger werden. Sie können beispielsweise Schadenersatzklagen gegen Volkswagen im Zuge von Dieselgate vorfinanzieren. Beispiel dafür wären die Klagen gegen BP wegen der von der Bohrplattform Deep Water Horizon ausgelösten Ölpest im Golf von Mexiko vor einigen Jahren. Solche alternativen Investments gewinnen an Bedeutung, wenngleich Investoren weniger auf solche ausgefallenen Themen setzten. Gefragt sind vielmehr Infrastruktur, Private Equity und Hedgefonds.Wer als Investor hier mitspielen will, muss sich die Anlageobjekte jedoch genau anschauen. Denn die Performanceunterschiede zwischen einzelnen Produkten sind sehr viel größer als bei traditionellen Anlageformen wie Aktien oder Anleihen. Das zeigen Zahlen von J.P. Morgan Asset Management für Hedgefonds und Private Equity. Während das beste Viertel von diversifiziert anlegenden Hedgefonds im Schnitt rund 8 % Ertrag pro Jahr erwirtschaftet, sind es im unteren Viertel nur rund 2 % und damit weniger als bei einem breiten europäischen Anleiheportfolio, das zudem noch weniger volatil ist. Noch deutlicher fallen die Renditeunterschiede bei Private-Equity-Investitionen aus. Während das obere Viertel im Schnitt über 18 % Rendite schafft, sind es im unteren Viertel ebenfalls nur mickrige 2 %, bei einer rund zehnmal so hohen Volatilität als bei dem gemischten europäischen Anleiheportfolio. “Die Erträge differieren stark, Alternatives sind eben keine Standardanlageklasse”, sagte in London Declan Canavan, der bei dem Assetmanager das Geschäft mit alternativen Anlagen in der Region Emea leitet. “Die Qualifizierung hat einen großen Einfluss.” Der Assetmanager verwaltet eigenen Angaben zufolge 105 Mrd. Dollar an liquiden Alternatives und 25 Mrd. Euro in Private Equity. Prämie für IlliquiditätGeschickt eingesetzt können die alternativen Strategien einem klassischen gemischten Portfolio aus Aktien und Anleihen jedoch zu einer höheren Rendite verhelfen, ist Canavan überzeugt. Angenommen, es enthalte zu 20 % Alternatives, so liege die Rendite auch bei unterschiedlicher Gewichtung von Aktien und Anleihen 1 bis 2 Prozentpunkte über dem eines reinen Aktien/Anleihen-Portfolios, hat J.P. Morgan Asset Management ausgerechnet. Ein Ertragsplus verspricht den Berechnungen zufolge auch die Anlage in illiquiden Produkte, wobei der Anleger eine Prämie für den Verzicht auf Liquidität erhält. Bei der direkten Kreditvergabe an Unternehmen, laut Canavan ein Zukunftsmarkt in Europa, betrage der Renditeaufschlag zu einer vergleichbaren Anlage am Anleihemarkt knapp 500 Basispunkte.