ESMA über Zustand der Märkte besorgt

Aufseher halten Risiken für anhaltend hoch

ESMA über Zustand der Märkte besorgt

ck Frankfurt – Die europäische Wertpapieraufsicht ESMA ist über den Zustand der von ihr beaufsichtigten Märkte besorgt. Die Risiken seien weiterhin hoch, was erhöhte Risiken für Investoren, Infrastrukturen und Dienstleistungen, das Finanzsystem insgesamt sowie hohe Risiken an den Wertpapiermärkten reflektiere, so die Aufseher in ihrem zweiten “Trends, Risks an Vulnerabilities Report” dieses Jahres, der sich auf die Entwicklung der Märkte in den ersten sechs Monaten bezieht.Speziell die Risiken an den Wertpapiermärkten betrachtet die ESMA nach einer fortgesetzten Verschärfung in den zurückliegenden Quartalen nun als “sehr hoch”, was der höchsten Risikostufe entspricht. Die Aktienmärkte hätten sich gut entwickelt, bei zunächst moderaten Volatilitäten, die sich dann erhöht hätten, als die Schuldenkrise wieder virulent geworden sei. Am Rentenmarkt sei die Kapitalmarktfinanzierung von einer starken Nachfrage durch nach Rendite suchende Investoren gestützt worden. Die hoch bleibenden und den fundamentalen Gegebenheiten davoneilenden Bewertungen hätten die Sorgen zusätzlich verstärkt, und die Sekundärmarktliquidität sei weiterhin strukturell niedrig gewesen. In diesem Marktumfeld habe sich das Potenzial für eine ungeordnete Auflösung von Marktungleichgewichten intensiviert, ein Zustand, der in Abhängigkeit insbesondere von der Geldpolitik in den wichtigsten Volkswirtschaften erhalten bleiben könnte.Das Kreditrisiko wird von der ESMA als weiterhin sehr hoch beschrieben. Das Liquiditätsrisiko bewege sich zwar immer noch auf einem niedrigen Niveau. Es sei jedoch zu erwarten, dass es sich weiter intensivieren werde. Bedeutende Risikoquellen blieben erhalten: die verbesserten, aber ungleichen ökonomischen Aussichten, extrem niedrige Zinsen, die Schuldenkrise des Euroraums, Finanzierungsmuster und potenzielle Funktionsschwächen in den Märkten. Als Beispiele für Letzteres verweisen die Aufseher u.a. auf den Systemausfall bei Bloomberg und die Turbulenzen im Anschluss an die Aufhebung der Frankenobergrenze zum Euro durch die Schweizerische Nationalbank. Aufgrund der internationalen Dimension des Handels und der Verbundenheit der Finanzmärkte seien solche Ereignisse aus Aufsichtssicht von besonderem Interesse.