ESMA warnt vor signifikanter Marktkorrektur

Aufsicht: Entkoppelung von der Wirtschaftsaktivität

ESMA warnt vor signifikanter Marktkorrektur

ck Frankfurt – Die europäische Marktaufsichtsbehörde ESMA befürchtet, dass es an den Aktienmärkten zu einem schweren Rückschlag kommen könnte. Die Covid-19-Pandemie habe im ersten Quartal 2020 in Kombination mit hohen Bewertungsrisiken zu massiven Aktienmarktkorrekturen geführt, der im zweiten Quartal mit Unterstützung durch wirtschaftspolitische Interventionen in der Europäischen Union und anderen Regionen eine bemerkenswerte Erholung gefolgt sei, so die ESMA in ihrem zweiten “Trends, Risks and Vulnerabilities Report” dieses Jahres. Umfeld bleibt fragilDas Marktumfeld bleibe jedoch fragil, so die ESMA, die an ihrer Risikoeinschätzung festhält. Kurzfristig bestünden für die Finanzmärkte hohe und reale Risiken externer Schocks wie eine zweite Covid-19-Infektionswelle, Rückschläge beim Abschluss der Brexit-Verhandlungen oder geopolitischer Konflikte. Langfristig habe die Covid-19-Krise das Potenzial, strukturelle Verschiebungen etwa im globalen Handel, im ökonomischen Produktivitäts- und Wachstumspotenzial auszulösen und zu nicht tragbaren privaten Verschuldungsniveaus zu führen, die möglicherweise lange anhaltende Auswirkungen auf die Finanzmarktstimmung haben werden.Die ESMA erwartet für institutionelle und Privatanleger eine lange Phase der Gefahr weiterer und möglicherweise signifikanter Marktkorrekturen sowie sehr hoher Risiken. Das Ausmaß, in dem sich diese Risiken einstellen, werde von zwei Treibern abhängen: den wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie und weitere externe Ereignisse in einem bereits fragilen globalen Umfeld. Sorgen bereiteten insbesondere die Auswirkungen auf EU-Unternehmen und ihre Kreditqualität sowie auf Kreditinstitute ebenso wie die zunehmende öffentliche und private Verschuldung und die Nachhaltigkeit der gegenwärtigen Markterholung. Bezüglich der Nachhaltigkeit der Erholung verweisen die EU-Aufseher auf eine Entkoppelung der Marktperformance von der wirtschaftlichen Aktivität. Die Aktienmärkte des Euroraums seien seit dem Märztief um 40 % gestiegen, während der IWF 2020 einen BIP-Rückgang um 10 % und eine moderate Erholung um 6 % im nächsten Jahr erwarte.