ETF-Gold erreicht Bestand von über 2 000 Tonnen
Bloomberg Peking – Der Goldpreis steigt, und auch die weltweiten Bestände in mit Gold unterlegten börsengehandelten Fonds (ETF) nehmen weiter zu. Sie haben erstmals seit 2013 ein Volumen von 2 000 Tonnen überstiegen. Die Auswirkungen des Brexit-Votums der Briten, zusammen mit Spekulationen, dass die US-Notenbank nicht so bald die Zinsen erhöhen wird, treiben die Suche der Anleger nach einem sicheren Hafen an.Am Dienstag hatten die ETF-Goldbestände um 38,1 Tonnen zugenommen – der größte Volumenanstieg an einem einzigen Tag seit 2009. Am Mittwoch kamen weitere 4,1 Tonnen hinzu. Das weltweite Vermögen der Gold-ETF ist in diesem Jahr um 37 % gewachsen. Die Schweizer Großbank UBS geht davon aus, dass sich Gold im Anfangsstadium einer neuen Hausse befindet. Und ABN Amro erwartet, dass der Goldpreis in diesem Quartal bis auf 1 425 Dollar je Unze klettert. “Der wichtigste Treiber für die Goldnachfrage ist derzeit die wachsende Überzeugung, dass die US-Zinsen auf dem derzeitigen Niveau verharren werden, insbesondere nach dem Brexit-Votum”, sagt Long Ling, Chefanalyst Edelmetalle bei Industrial Futures Co. in Schanghai. Zudem würden Investoren zu Gold greifen, um politischer Unsicherheit und Volatilität an den Märkten zu entgehen. Seit Jahresanfang hat der Goldpreis um 29 % zugelegt. Am Donnerstag stieg er um 0,1 % auf 1 364,94 Dollar je Unze.Die ETF-Goldbestände übersteigen die chinesischen Goldreserven, die bei 1 808,3 Tonnen liegen, wie das World Gold Council im Juni angab. Sie sind etwa doppelt so hoch wie die Schweizer Goldbestände von 1 040 Tonnen und entsprechen etwa einem Viertel des US-Goldschatzes.