Euro sackt nach US-Arbeitsmarktbericht ab

Dax erreicht die Marke von 11 600 Punkten

Euro sackt nach US-Arbeitsmarktbericht ab

ck Frankfurt – Zum Wochenschluss haben amerikanische Wirtschaftsdaten die Talfahrt des Euro deutlich beschleunigt. Die Währung sackte bis auf 1,0846 ab, womit sie auf den tiefsten Stand seit elfeinhalb Jahren fiel, und lag am Abend mit einer Einbuße von 1,6 % bei 1,0850 Dollar. Nachdem die Europäische Zentralbank am Vortag den Startschuss für ihre Anleihekäufe, die am Montag beginnen werden, gegeben hatte, bestärkte der US-Arbeitsmarktbericht die Akteure in der Erwartung, dass die amerikanische Leitzinswende nun definitiv näher rückt. Der Dollar tendierte auf breiter Front fest. Der Dollar-Index, der den Wert der US-Devise zu sechs anderen wichtigen Währungen abbildet, erreichte bei 97,73 Punkten den höchsten Stand seit elfeinhalb Jahren. Fast 300 000 neue JobsIm Februar sind in den USA per saldo 295 000 neue Stellen geschaffen worden, deutlich mehr, als Volkswirte laut Bloomberg im Durchschnitt erwartet hatten (235 000). Die Arbeitslosenquote lag bei 5,5 %, während der Konsens von 5,6 % ausgegangen war. Analysten wiesen allerdings darauf hin, dass aus dem Bericht auch hervorging, dass die Löhne nur geringfügig steigen. “Die US-Notenbank befindet sich damit weiter in dem Dilemma, dass Vollbeschäftigung praktisch erreicht ist, aber das Inflationsziel noch in weiter Ferne liegt”, kommentierte die Nord/LB den Bericht. “Die erste Zinserhöhung rückt näher, aber die Fed würde wohl gern mehr Hinweise sehen, dass die Inflation anzieht.”Die europäischen Aktienmärkte reagierten mit anziehenden Notierungen. Der Dax erreichte erstmals die Marke von 11 600 Zählern, die auch das Tageshoch war, und beendete den Handel mit einem Gewinn von 0,4 % auf 10 551 Zählern. Der MDax stieg erstmals über die Marke von 20 300 bis auf 20 325 und lag zuletzt mit einem Plus von 0,2 % bei 20 284 Punkten. Der TecDax kletterte erstmals seit dem Jahr 2001 über die Schwelle von 1 600 Zählern. Stahlwerte ziehen anEuropaweit ragte der Stahlsektor heraus. Hintergrund war die Nachricht, dass die EU Anti-Dumping-Zölle auf Stahleinfuhren aus China und Taiwan plane. ThyssenKrupp waren mit einem Gewinn von 3,4 % Spitzenreiter im Dax. Noch fester waren Salzgitter, die um 4,5 % stiegen. Die Aktie des globalen Branchenprimus ArcelorMittal gewann 1,7 %. In Helsinki legten Outokumpu um 18,3 % zu. Das Unternehmen ist auf rostfreien Stahl, der von den geplanten Zöllen betroffen ist, spezialisiert.Bundesanleihen gaben am Freitag etwas nach. Im Zehnjahresbereich stieg die Rendite bis auf 0,383. Zuletzt lag sie um 4 Stellen erhöht bei 0,40 %. Der Goldpreis litt unter der Stärke des Dollar. Am Vortag zuletzt bei knapp 1 200, lag der Preis für die Feinunze am Freitagabend mit einem Verlust von 2,7 % bei 1 166 Dollar. Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent notierte mit einem Minus von 0,7 % bei 60,06 Dollar.