Euro setzt sich von der Parität ab
ck Frankfurt
Der Euro ist am Mittwoch nur vorübergehend von den Inflationsdaten aus den USA belastet worden. Immerhin wurde er erstmals seit 20 Jahren nun auch unter die Parität gedrückt, wenn auch minimal. Laut Refinitiv lag das Tief bei 0,9999 Dollar, auf der Handelsplattform Electronic Broking Services wurde ein Tief von 0,9998 Dollar registriert.
Im weiteren Verlauf zog die Währung jedoch bis auf 1,0122 Dollar an und lag am Abend mit einem Plus von 0,4% bei 1,0078 Dollar. Der Dollar-Index, der den Wert des Greenback zu sechs anderen Industrieländerwährungen abbildet, stieg auf ein 20-Jahres-Hoch von 108,58 Zählern und lag zuletzt mit einem Minus von 0,2% bei 107,81 Punkten. Die US-Jahresteuerung ist im Juni auf 9,1 % nach 8,6 % und damit auf den höchsten Stand seit dem November 1981 gestiegen.
Die russische Währung stieg um 0,1% auf 58,45 Rubel pro Dollar. „Die Bewegung des Rubel-Wechselkurses hat keine zukunftsgerichtete Komponente mehr, da Sanktionen und Kapitalkontrollen sinnvolle Kapitalflüsse verhindern“, so die Commerzbank. Der Wechselkurs orientiere sich nur noch an der aktuellen Nachfrage und dem Angebot derjenigen Güter, die noch exportiert und importiert werden können. Beschränkungen der Öl- und Gasexporte würden damit zunehmend zu einem Einflussfaktor werden. „Mittelfristig rechnen wir mit einer Verringerung des Leistungsbilanzüberschusses und einer allmählichen Abschwächung des Rubels“, so das Institut, das die Währung Ende 2022 bei 60 Rubel pro Dollar erwartet.