Devisenmarkt

Euro sinkt auf den tiefsten Stand seit Juli 2020

Der Euro ist am Donnerstag unter die Marke von 1,16 Dollar gefallen. Am Tag fiel die Gemeinschaftswährung in der Spitze auf 1,1569 Dollar. Dies ist der tiefste Stand seit Juli 2020. Zum Abend erholte sich der Euro etwas.

Euro sinkt auf den tiefsten Stand seit Juli 2020

wbr Frankfurt

Der Euro ist am Donnerstag unter die Marke von 1,16 Dollar gefallen. Am Tag fiel die Gemeinschaftswährung in der Spitze auf 1,1569 Dollar. Dies ist der tiefste Stand seit Juli 2020. Zum Abend erholte sich der Euro etwas.

Ausschlaggebend für die Stärke des Dollar ist die Geldpolitik der US-No­tenbank Fed, bei der eine erste moderate Straffung des lockeren Kurses der Notenbank erwartet wird. Fed-Chef Jerome Powell hat erneut betont, dass es jetzt um eine Normalisierung der Geldpolitik gehe. Das gibt dem Greenback Rückenwind. Konjunkturell gab es am Donnerstag von der US-Wirtschaft unterschiedliche Signale für den Dollar. Das US-Wirtschaftswachstum ist im Frühjahr etwas stärker gewesen als bisher bekannt und betrug im zweiten Quartal annualisiert 6,7%. Am Arbeitsmarkt hat sich die Lage in der vergangenen Woche verschlechtert. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe legten im Wochenvergleich auf 362000 zu, während Analysten mit einem Rückgang auf 330000 Anträge gerechnet hatten.

Die Dollar-Rally erfolgte trotz des politischen Patts in Washington im Hinblick auf die US-Schuldenobergrenze, die einen Großteil der Regierung zum Erliegen zu bringen droht (Shutdown). Dazu schreibt Esther Reichelt von der Commerzbank: „Ich sehe weiterhin die Gefahr, dass die Stimmung plötzlich gegen den Dollar kippen könnte, solange ein Zahlungsausfall nicht sicher abgewendet ist.“ Die Marktteilnehmer gingen wohl davon aus, dass in letzter Minute Turbulenzen an den Finanzmärkten zu verhindern seien und ein Schuldenausfall zu vermeiden sei. Dieses Szenario dürfte vorerst die Nerven der Dollarhändler beruhigen.