Das britische Pfund Sterling und der Euro haben am Donnerstag phasenweise deutlich zugelegt. Die Bank of England (BoE) hat als erste große Zentralbank seit Beginn der Pandemie die Zinssätze erhöht. Die Europäische Zentralbank erklärte, sie werde ihre Anleihekäufe weiter reduzieren.

Das Pfund stieg um 0,8% auf 1,3374 Dollar, nachdem die BoE ihren Leitzins von einem historischen Tiefstand von 0,1% auf 0,25% angehoben hatte. Der Euro stieg bis zum Abend um 0,2% auf 1,1303 Dollar. Zwischenzeitlich erreichte der Euro 1,1360 Dollar, im Vergleich zu 1,1260 Dollar in der Wochenmitte. Die Gemeinschaftswährung reagierte auf die Mitteilung der EZB, dass sie die Anleihekäufe im Rahmen ihres 1,85 Bill. Euro schweren Notkaufprogramms reduzieren und das Programm wie erwartet im März beenden werde.

Die Schweizerische Nationalbank ließ ihre Zinssätze unverändert, während die Norges Bank ihren Leitzins auf 0,50% anhob und sagte, dass im nächsten Jahr wahrscheinlich weitere Erhöhungen folgen werden. Der Schweizer Franken zeigte sich am Markt uneinheitlich, während die norwegische Krone bis zum Abend um 0,2% auf 8,99 nkr pro Dollar stieg.

Im steilen Sinkflug befindet sich weiterhin die Lira, die 5,7% verlor. Der Kurs notierte am Abend bei 15,66 Lira pro Dollar, für einen Euro waren erstmalig mehr als 17 Lira zu zahlen. Der Markt reagierte damit darauf, dass die Notenbank ihren Leitzins trotz sehr hoher Inflation erneut senkte. Der Leitzins werde um 1 Prozentpunkt auf 14% reduziert, teilte die Bank am Donnerstag in Ankara mit. Die Entscheidung entspricht den Vorstellungen von Präsident Erdogan, der hohe Zinsen zur Inflationsbekämpfung ablehnt. Seit Sommer dieses Jahres hat die Notenbank ihren Leitzins um insgesamt 5 Prozentpunkte verringert.