Rohstoffe

Europäischer Gaspreis legt erneut zu

Am europäischen Spotmarkt für Erdgas ist die Notierung erneut gestiegen. Der weißrussische Staatspräsident Lukaschenko hat mit der Abschaltung von Gaspipelines gedroht.

Europäischer Gaspreis legt erneut zu

ku Frankfurt

Der Preis für Erdgas am europäischen Spotmarkt ist am Mittwoch erneut gestiegen. Die Notierung am niederländischen Übergabepunkt TTF legte um 3,8% auf 95,12 Euro je Megawattstunde zu. Damit befindet sie sich nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau. Der Preis wird angetrieben durch das gegenwärtig in Europa kalte Wetter, das dafür sorgt, dass sich die nur teilweise gefüllten Gasspeicher innerhalb der EU schneller leeren als im Durchschnitt der vergangenen Jahre. Alexander Ivannikov, Leiter der Finanzabteilung bei Gazprom, hat daher auf einer Investorenkonferenz am Montag gewarnt, dass in den kommenden Monaten nicht mit einem nennenswerten Rückgang des europäischen Gaspreises zu rechnen sei. Angesichts des steigenden Anteils der Verwendung von Erdgas zur Stromerzeugung hat der italienische Wirtschaftsminister Giancarlo Giorgetti jetzt gewarnt, mit Blick auf das gegenwärtige System der Energieversorgung in Europa könne ein europaweiter Stromausfall nicht mehr ausgeschlossen werden.

Hinzu kommen sich verschärfende politische Spannungen. Der weißrussische Staatspräsident Alexander Lukaschenko hat gedroht, die Gaslieferungen über die für Westeuropa gegenwärtig besonders wichtige Yamal-Europe-Pipeline zu beenden, falls Polen die Grenze zu Weißrussland schließt.

Nach den deutlichen Verlusten des Vortrags hat sich der Ölpreis kräftig erhöht. Brent Crude legte um 3,1% auf 71,31 Dollar je Barrel zu. Die Länder der Opec plus haben mit Beratungen für ihre Produktionsplanung begonnen.

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