Eurozone verliert Vertrauen bei den Fonds

Institutionelle fordern Bankenunion und Reformen

Eurozone verliert Vertrauen bei den Fonds

gbe Frankfurt – Profianleger zweifeln zunehmend am Wachstumspotenzial der Eurozone. Wie die aktuelle Fondsmanagerumfrage von Bank of America Merrill Lynch zeigt, glauben mittlerweile nur noch 19 % der weltweit befragten Investoren noch in diesem Jahr an eine Wachstumsstory innerhalb des Währungsraums. Im vergangenen Monat waren es noch 40 %.An der monatlich durchgeführten und viel beachteten Umfrage von Bank of America Merrill Lynch beteiligten sich diesmal 200 Fondsmanager. Sie verwalten Vermögen von insgesamt 578 Mrd. Dollar.Angesichts der holprigen Zypern-Rettung scheint das Bedürfnis nach klaren Regeln gestiegen zu sein. So gab mehr als die Hälfte der befragten Vermögensverwalter an, Schritte in Richtung einer Bankenunion und Strukturreformen in den Euro-Peripherieländern würden die Nachfrage nach risikoreicheren Anlagen im Währungsraum steigen lassen.Grundsätzlich stehen die Investoren den Aktienmärkten nach wie vor positiv gegenüber – trotz der sich aktuell eintrübenden Aussichten für die Weltkonjunktur. 49 % der Teilnehmer erwarten, dass sich die globale Wirtschaft in den kommenden zwölf Monaten erholen wird. Allerdings waren es im März noch 61 %, wie die Umfrageergebnisse zeigen. Der Rückgang der Vertrauens spiegelt sich auch in der Kassenhaltung der Anleger wider. Sie liegt inzwischen bei 4,3 % und damit auf dem höchsten Stand seit sechs Monaten.Während das Vertrauen in die Eurozone schwindet, punkten die USA und Japan. “Abenomics signalisiert, dass die japanischen Politiker den Kampf gegen die Deflation aufnehmen”, sagt Michael Hartnett, Investmentstratege von Bank of America Merrill Lynch. Das Modewort Abenomics bezeichnet die Wirtschaftspolitik von Ministerpräsident Shinzo Abe. “Das bekräftigt unsere Erwartung der großen Rotation aus Anleihen in Aktien”, so Hartnett weiter. Weitere Yen-AbwertungNahezu alle befragten Fondsmanager erwarten auf Jahressicht ein Erstarken der japanischen Wirtschaft. Weiterhin rechnen sie mit einer deutlichen Abwertung des Yen, die Lust auf Investments in die Landeswährung schwindet der Umfrage zufolge und liegt auf dem tiefsten Stand seit Februar 2002.Gleichzeitig wächst die Angst vor einer harten Landung der chinesischen Wirtschaft. Lediglich 13 % der befragten Investoren erwarten in den kommenden zwölf Monaten eine Erholung im Reich der Mitte. Zum Vergleich: Im Januar waren es noch 71 %.