ERSTER HANDELSTAG DER FACEBOOK-AKTIE - WALL STREET-BERICHT

Facebook keine Belebung für US-Aktienmarkt

Schwächste Woche des Jahres für S & P 500

Facebook keine Belebung für US-Aktienmarkt

scd New York – Der Börsengang des weltgrößten sozialen Netzwerks Facebook hat die US-Börsen am Freitag vor einem weiteren Abrutschen bewahrt, nachdem an den Tagen zuvor die Euro-Staatsschuldenkrise, schwache US-Konjunkturdaten und Anzeichen eines nachlassenden Wachstums in China für fallende Kurse an der Wall Street gesorgt hatten. Der Leitindex S&P 500 tendierte bei 1 307 Punkten knapp 0,2 % fester. Der Dow Jones lag nahezu unverändert bei 12 246 Zählern. Aufgrund der Vortage sah es zum frühen Freitagnachmittag in New York allerdings weiterhin so aus, als ob die zwei großen US-Indizes die größten Wochenverluste seit November 2011 hinnehmen müssten. Seit Anfang April ist der S&P 500 bereits um mehr als 8 % gefallen. Im ersten Quartal hatte der Index noch die größte Rally seit 1998 hingelegt. Zynga stürzt abHoffnungen hatten die Anleger in den Börsengang des sozialen Netzwerks Facebook gesetzt, das 421 Millionen Aktien zu je 38 Dollar bei den Investoren unterbringen konnte. Nach einem frühen Kursanstieg auf 45 Dollar, der den Börsenwert von 104 Mrd. auf 123 Mrd. Dollar anhob, fiel die Aktie zeitweise zurück auf ihren Ausgabepreis und enttäuschte damit die hohen Erwartungen einiger Marktteilnehmer. Die Anteile anderer Internet-Konzerne wie Linkedin oder Zynga gaben derweil deutlich nach. Der Online-Spieleanbieter Zynga, der nach der Online-Werbung der wichtigste Erlöslieferant von Facebook ist, sackte zeitweise um 13 % ab, so dass sich die Nasdaq gezwungen sah, die Titel wegen zu hoher Volatilität für 50 Minuten vom Handel auszusetzen. Nach nur 2 Minuten zurück im Handel wurden die Titel bei einem Minus von fast 14 % erneut vom Handel ausgesetzt. Nach einer halben Stunde ging es mit einem Minus von 7,6 % weiter.Ein Technologieunternehmen, das fester notierte, war Yahoo. Die Aktie des skandalgeschüttelten Internetkonzerns kletterte um mehr als 5 %, nachdem einmal mehr eine Trennung von der Alibaba-Beteiligung in Aussicht gestellt wurde. Angeblich sei Yahoo bereit, ein Anteilspaket von 20 % für 7 Mrd. Dollar an die Chinesen zurück zu verkaufen. Weder Yahoo noch Alibaba bestätigten diese Bloomberg-Meldung indes.In China deutet sich derweil eine deutliche Abkühlung des Wirtschaftsklimas an. Die Zahl der Städte mit fallenden Häuserpreisen in China war noch nie so hoch wie im April, wurde am Freitag mitgeteilt. Vor diesem Hintergrund fiel der Preis für Öl der Sorte Brent 106,40 je Barrel – den niedrigsten Wert in diesem Jahr.