Bondmärkte

Fallen Angels locken Investoren

Fallen Angels schneiden besser ab als der breite und liquide Hochzinsmarkt. Das lockt Investoren an.

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Insight Investment: Bonds schneiden besser ab als der breite und liquide Hochzinsmarkt

Manche High Yields sind nach Ansicht von Insight Investment durchaus einen Blick wert. Denn mit ihren Renditen übertreffen die Papiere den breiten Hochzinsmarkt.

kjo Frankfurt

Seit der Einführung des High-Yield-Fallen-Angels-Index im Jahr 2005 hat diese Kategorie im Fixed-Income-Bereich in jedem zu beobachtenden Fünfjahreszeitraum auf rollierender monatlicher Basis in Sachen Performance sowohl den breiten High-Yield-Markt als auch das liquide High-Yield-Segment übertroffen. Das halten die Analysten von Insight Investment, die zu BNY gehören, in einer Studie fest, die der Börsen-Zeitung vorab vorliegt.

Innerhalb des Hochzinsmarktes haben die sogenannten Fallen Angels (gefallene Engel) trotz ihrer günstigen Kreditqualität attraktive relative Renditen erzielt. Unter Fallen Angels versteht man Unternehmen und auch andere Emittenten wie Banken etc., die von dem Investment-Grade-Bereich der Kreditwürdigkeit (Ratings von AAA bis BBB- bzw. Baa3) in den Sub-Investment-Grade-Bereich (Speculative Grade) fallen aufgrund einer Herabstufung seitens der Agentur. Sub-Investment-Grade beginnt bei Ratings von BB+ bzw. Ba1 und geht bis CCC- bzw. Caa3 (danach folgt Default). Als Rising Stars bezeichnet man umgekehrt Emittenten, die von Sub-Investment-Grade in den Investment-Grade-Bereich aufgrund von Hochstufungen aufsteigen.

In Zeiten steigender Zinsen haben Fallen Angels der Analyse zufolge besser abgeschnitten als der breite und liquide Hochzinsmarkt – wenn auch mit einer höheren Volatilität als der breite Hochzinsmarkt. Und zudem haben sie in Zeiten starker Herabstufungen des Ratings besser abgeschnitten als die anderen Hochzinskategorien des Anleihemarktes. Das sind wesentliche Erkenntnisse der Studie.

80% des Fallen-Angels-Index würden derzeit ein BB-Rating aufweisen. Dies sei höher im Vergleich sowohl zum breiten Hochzinsmarkt als auch zum liquiden High-Yield-Markt. „Trotzdem haben die gefallenen Engel höhere Renditen erzielt als der breite Hochzinsmarkt. Dies geht jedoch mit einer gewissen zusätzlichen Volatilität einher, die auf die geringere Diversifikation der Fallen Angels zurückzuführen ist“, halten die Experten fest. Gefallene Engel hätten auch den Index für liquide Hochzinsanleihen sowohl in Bezug auf das Risiko als auch auf die Rendite übertroffen. Dieser liquide High-Yield-Index werde häufig von börsengehandelten Hochzinsanleihen bevorzugt.

Empfindliche Reaktion

Obwohl Fallen Angels im Durchschnitt eine höhere Duration (mittlere Kapitalbindungsdauer) aufweisen und empfindlicher auf Zinsänderungen reagieren würden, hätten sie in den sieben Zeiträumen seit 2004, in denen die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen um 1% oder mehr gestiegen seien, in der Regel besser abgeschnitten als die breiten und liquiden High-Yield-Indizes. Dies liegt nach Ansicht der Bondexperten im Allgemeinen daran, dass die Zinssätze steigen, wenn sich die Wirtschaft erholt. Gefallene Engel würden zwar durch steigende Renditen der betreffenden Anleihen beeinträchtigt, aber der positive Beitrag, der durch die gleichzeitige Einengung der Credit Spreads (Risikoaufschläge auf Anleihen des Emittenten) geleistet werde, habe dies in der Regel mehr als ausgeglichen.

„Fallen Angels haben in den vergangenen fünf Jahren und seit der Einführung des Fallen Angels Index im Jahr 2005 eine stärkere Entwicklung der Credit Spreads verzeichnet als die breiten und liquiden Hochzinsmärkte.“ In der Vergangenheit hätten sich gefallene Engel in Zeiten hoher Herabstufungsaktivitäten seitens der Ratingagenturen auch besser entwickelt als die breiten und liquiden High-Yield-Märkte. In anderen Zeiträumen hätten Fallen Angels ähnliche Renditen erzielt wie die breiten und liquiden Hochzinspapiere. „Wir sind der Ansicht, dass Hochzinsanleihen angesichts der historischen risikobereinigten Renditen, die sowohl unter günstigen als auch unter schwierigeren Marktbedingungen erzielt wurden, als strategische Allokation wertvoll sind. Wir glauben zudem, dass eine Fokussierung von gefallenen Engeln innerhalb dieser Allokation eine High-Yield-Anlagestrategie verbessern kann, insbesondere für Anleger, die Zugang zu Liquidität in dieser spezialisierten Sub-Asset-Class für festverzinsliche Wertpapiere haben“, so die Experten.

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