Finanzdienstleister geben Zugang zu Privatanlagen
wbr Frankfurt
Fidelity International und Moonfare haben eine Vertriebspartnerschaft geschlossen. Im Rahmen dieser Kooperation wird Moonfare Kunden und Vertriebspartnern von Fidelity den Zugang zu ihrer Plattform eröffnen. Die Zusammenarbeit reflektiert die steigende Nachfrage nach Privatanlagen wie beispielsweise Private Equity. Alternative Investments stehen im Fokus der Anleger, da sie höhere Renditen versprechen als herkömmliche, liquide Anlageformen.
Das Berliner Start-up Moonfare hatte Ende 2020 die Marke von 500 Mill. Euro verwaltetem Vermögen überschritten. Moonfare verlangt eine im Markt vergleichsweise niedrige Mindestanlagesumme von 50000 Euro.
Bei der Kooperation, die mit einer Beteiligung verbunden ist, verfolgt Fidelity das Ziel, ein breiteres Alternatives-Geschäft aufzubauen, „das die Bereiche Private Markets, reale Vermögenswerte und liquide alternative Strategien umfasst“, sagt Andrew McCaffery, Global CIO von Fidelity International. Als Fondsanbieter steht Fidelity bislang für liquide Anlageprodukte.
Aus Sicht der Fondsgesellschaft bedeuten der hohe Schuldenstand sowie die negativen Realzinsen, dass ein traditionelles 60/40-Allokationsmodell ausgedient haben könnte. Bei einem solchen Portfolio werden 60% in Aktien und 40% in Anleihen investiert. „Nach unserer Überzeugung werden Anleger aller Couleur künftig bei ihren Allokationsentscheidungen zunehmend auch alternative Vermögensanlagen berücksichtigen“, so McCaffery. Fidelity verweist auf Langzeitstudien von Morgan Stanley, nach denen der Großteil der Wertschöpfung heute an den nicht liquiden Märkten erfolgt.
Schon seit Juni 2020 bietet die Privatbank Berenberg im Rahmen einer Kooperation mit Moonfare Privatkunden einen Zugang zu Private-Equity-Fonds. Die Auswahl an Angeboten, kombiniert mit für diese Anlageklasse niedrigen Mindestinvestitionssummen und einer vollständig digitalen Abwicklung, sei einmalig im europäischen Markt, hieß es damals in einer Mitteilung der Bank. Selektiert werden die Fonds bei dieser Kooperation von einem aus Experten der Private-Equity-Industrie bestehenden Investmentausschuss von Moonfare. Aus dieser Auswahl bietet Berenberg Kunden die erfolgversprechendsten Fonds an.
Mehr Transparenz
Der Consultant Faros will im Markt für alternative Investments mehr Transparenz bieten. Der Finanzdienstleister erlaubt institutionellen Investoren Zugang zu seiner Datenbank für alternative Investments. Die Private-Markets-Datenbank bietet Informationen zu investierbaren Produkten aus den Anlageklassen Immobilien, Private Debt sowie Infrastruktur. „Im Gegensatz zu Datenbanken für liquide Fonds gab es für alternative Investments bislang keine strukturierte Übersicht zu Fonds, die sich aktuell im Fundraising befinden“, so Uwe Rieken, Gründer und Geschäftsführer von Faros Consulting. Er verweist darauf, dass alternative Investments ein wichtiges Element in der Assetallokation von institutionellen Investoren seien.