Flash Crash im US-Volatilitätsindex Vix

Zweifel an Integrität des Auktionsmechanismus

Flash Crash im US-Volatilitätsindex Vix

dm Frankfurt – Der Volatilitätsindex Vix, der vom US-Börsenbetreiber CBOE Global Markets berechnet wird, muss sich einer Untersuchung durch die US-Börsenaufsicht SEC und die Terminbörsenaufsicht Commodity Futures Trading Commission (CFTC) unterziehen. Dies meldete Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Ein Gegenstand der Untersuchung sei der monatliche Prozess, durch den der Preis von Vix-Futures-Kontrakten berechnet werde, so Bloomberg. Im Februar hatte eine Kanzlei im Namen eines unbekannten Informanten den Vorwurf erhoben, der Vix werde manipuliert. Im Mai 2017 hatten Forscher der University of Texas ebenfalls Manipulationsvorwürfe geäußert. Die CBOE wies diese zurück. Dabei scheinen sich die Auffälligkeiten zu häufen. Am Freitag stürzte der Vix nach Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktzahlen von einem Stand von rund 16 Punkten kurzzeitig bis auf 10,91 Punkte ab, um sich dann wieder auf über 16 zu erholen. Am 18. April war es dagegen zu einem unerklärlich steilen Anstieg des Vix um über 10 % gekommen, etwa zu dem Zeitpunkt, an dem eine monatliche Auktion stattfindet, in dem der Settlementpreis für Vix-Derivate bestimmt wird. Im zugrundeliegenden Index S & P 500 gab es dabei sowohl am Freitag wie am 18. April keine solche auffällige Bewegung. In einem offenen Brief hatte CBOE-Chef Ed Tilly erklärt, es habe am 18. April ein Ungleichgewicht über 114 000 Optionen auf den S & P 500 auf der Kaufseite gegeben. Dieses Ungleichgewicht habe die Eröffnungspreise der Optionen beeinflusst, die genutzt werden, um den endgültigen Vix-Settlementpreis zu bestimmen, so die CBOE. Der Börsenbetreiber überprüfe Schritte, um die Marktliquidität im Auktionsprozess zu erhöhen. Der auf Terminbörsen spezialisierte US-Finanzprofessor Craig Pirrong wertete dies in einem Blog-Beitrag als implizites Eingeständnis der CBOE, dass der Vix tatsächlich manipuliert werden kann.