Fonds im Oktober noch skeptischer

Geldpolitik gilt nun als annähernd so gravierendes Risiko wie der Handelskonflikt

Fonds im Oktober noch skeptischer

Die Fonds sind für die Aussichten der Weltwirtschaft noch skeptischer geworden. Nach wie vor gilt der Handelskonflikt als das größte Risiko für die Märkte, mittlerweile aber dicht gefolgt von der restriktiver werdenden Geldpolitik. Das ergab die jüngste globale Fondsmanagerumfrage von Bank of America Merrill Lynch.ck Frankfurt – Die Fonds schätzen die weltwirtschaftlichen Aussichten immer düsterer ein. Das zeigt die jüngste globale Fondsmanagerumfrage von Bank of America Merrill Lynch (BoA), die vom 5. bis zum 11. Oktober durchgeführt wurde. So rechnen netto 38 % nach im September 24 % der befragten Fondsmanager (Saldo aus positiven und negativen Antworten in Prozent der Umfrageteilnehmer) auf Sicht von zwölf Monaten mit einer weltwirtschaftlichen Verlangsamung. Damit sind die Fondsmanager nach Angaben von BoA nun so pessimistisch wie zuletzt im November 2008 kurz nach dem Zusammenbruch von Lehman. Im August lag der Anteil der für das globale Wachstum skeptischen Fonds noch bei 17 %.Die Investoren treibt auch zunehmend die Sorge vor einem Ende des Konjunkturzyklus um. Rekordhohe 85 % der Befragten glauben, dass sich die Weltwirtschaft in einer spätzyklischen Phase befindet. Damit wurde das bisherige, im Dezember 2007 gemessene Hoch, um elf Prozentpunkte übertroffen.Deutlich negativer ist auch die Einschätzung für die Unternehmensgewinne geworden. Der Anteil der Fonds, die rückläufige Gewinne befürchten, ist von September auf Oktober um 13 Prozentpunkte auf netto 20 % gestiegen, der höchste seit dem Mai 2016 registrierte Anteil. Nach Angaben von BoA spricht dies für eine markante Underperformance von zyklischen gegenüber defensiven Aktien. Ferner ist der Anteil der Befragten, die sich von den Unternehmen lieber eine Verbesserung der Bilanzen als Investitionen wünschen, weiter gestiegen, was nach Meinung der Bank auf eine anhaltende Underperformance von Aktien gegenüber Bonds hindeutet.Nach wie vor große Sorgen bereitet der Handelsdisput. 35 % gaben an, ihn für das größte Risiko für die Märkte zu halten. Allerdings ergibt sich im Vergleich zum September eine deutliche Veränderung. Mit 31 % folgt das “Quantitative Tightening”, also Ausstieg der Notenbanken aus den Anleihekäufen dem Handelskonflikt nun dicht auf den Fersen. Seinerzeit führte der Konflikt noch mit 43 % deutlich vor einer Wachstumsverlangsamung in China (18 %) und dem “Quantitative Tightening” (15 %).Die Verunsicherung spiegelt sich u. a. in einer weiter hohen Kassenhaltung wider. Der Durchschnitt der von den Befragten angegebenen Kassenquoten lag erneut bei 5,1 %, was sich mit einem durchschnittlichen Wert der zurückliegenden zehn Jahre von 4,5 % vergleicht. Eine Kassenquote von mehr als 4,5 % gilt als Kaufsignal für Aktien. Der Anteil der in Aktien übergewichteten Fonds lag wie im September bei 22 % und damit nur unwesentlich oberhalb des jüngsten, im Juli erreichten Tiefs von 19 %. Anleihen konnten nicht von der Verunsicherung profitieren. Hier sind nun 50 % nach im September 45 % untergewichtet. Allerdings lag dieser Anteil im Februar noch bei 69 %.