Fonds wieder etwas zuversichtlicher

Engagements in Aktien und zyklischen Bereichen erhöht - Mehrheit erwartet Fed-Zinssenkung im Juli

Fonds wieder etwas zuversichtlicher

Die Stimmung der Fondsmanager hat sich von der sehr negativen Einschätzung der Aussichten vom Juni erholt. Das ergab die jüngste globale Fondsumfrage von Bank of America Merrill Lynch. So sind die Fonds nicht mehr ganz so skeptisch für die Weltwirtschaft wie vor rund vier Wochen und haben ihre Aktienengagements wieder hochgefahren.ck Frankfurt – Nach der sehr skeptischen Einschätzung der Aussichten vom Juni hat sich Stimmung der Fondsmanager wieder aufgehellt. Das zeigt die globale Fondsumfrage von Bank of America Merrill Lynch, die vom 5. bis zum 11. Juli durchgeführt wurde. So sind die Fonds nun nicht mehr ganz so pessimistisch für das globale Wachstum wie noch vor ungefähr vier Wochen. Nach einem im Juni erreichten Zehnjahrestief in der Beurteilung der weltwirtschaftlichen Aussichten ist der Anteil der befragten Fondsmanager, die auf Sicht von zwölf Monaten mit einer globalen Abschwächung rechnen, von netto (Saldo positiver und negativer Antworten in Prozent der Umfrageteilnehmer) 50 % auf 30 % gesunken. Handelsstreit bereitet SorgenDamit sind die Fonds absolut gesehen aber noch pessimistisch. Sorgen bereitet ihnen nach wie vor der Handelsstreit. 36 % sehen ihn als das größte Risiko an. Auf Platz 2 der größten Sorgen vorgerückt ist eine Unwirksamkeit der Geldpolitik mit 22 %. Dahinter folgt eine Verlangsamung der chinesischen Volkswirtschaft mit 12 %.Skepsis zeigt sich auch auf der mikroökonomischen Ebene So glauben nun netto 48 % der Fonds nach 42 % im Juni, dass die Unternehmen zu hoch verschuldet sind. Das ist der bislang höchste registrierte Anteil. Außerdem glauben weiterhin netto 41 % der Befragten, dass sich die Unternehmensgewinnentwicklung auf Sicht von zwölf Monaten verschlechtern wird. Ein rekordhoher Anteil von 38 % der Fonds ist der Auffassung, dass die Auskehrungen (Dividenden und Aktienrückkäufe) der Unternehmen zu hoch sind. 43 % der Fonds wollen, dass die Unternehmen ihre Verschuldung zurückfahren. Der Anteil, der Befragten, die höhere Investitionen wünschen, stieg um 4 Prozentpunkte auf 37 %. Für höhere Auskehrungen plädierten 10 % nach netto 13 % im Vormonat. Liquidität zurückgefahrenDer nicht mehr ganz so ausgeprägte Pessimismus spiegelt sich auch in der Asset-Allokation wider. So hat sich die Aktienallokation fast vollständig vom Einbruch des Vormonats erholt; nachdem vor rund vier Wochen per saldo 21 % der Fondsmanager in Aktien untergewichtet waren, sind nun netto 10 % übergewichtet. Das ging zulasten der Anleihenallokation. Nach 22 % im Juni sind nun netto 34 % in Anleihen untergewichtet. Nach dem deutlichen Anstieg vom Vormonat um einen Prozent auf 5,6 % ist der Durchschnitt der von den Fonds angegebenen Kassenquoten um ebenfalls relativ deutliche 0,4 % auf 5,2 % zurückgegangen. Damit liegt der Wert nach wie vor deutlich oberhalb seines Zehnjahresdurchschnitts von 4,6 %. Zudem liegt er oberhalb der Schwelle von 4,5 %, ab der ein Kaufsignal generiert wird.Zur Stimmungsaufhellung der Investoren haben die Zentralbanken maßgeblich beigetragen. Nach entsprechenden Signalen der amerikanische Notenbank sind nun 69 % der befragten Fondsmanager der Meinung, dass die Fed in diesem Monat eine Leitzinssenkung beschließen wird. Nach Einschätzung der Fonds gibt es inflationsseitig auch keine Hürden gegen eine Leitzinssenkung. Der Anteil der Befragten, die auf Sicht von zwölf Monaten mit höheren Inflationsraten rechnen, ist von Juni auf Juli um 8 Prozentpunkte auf Netto 1 % gesunken. Nach Angaben von Bank of America Merrill Lynch ist das der niedrigste registrierte Anteil seit dem Juli 2012.Entsprechend der besseren Stimmungslage und der wieder erhöhten Risikobereitschaft haben die Fondsmanager ihre Engagements in zyklischer ausgerichtete Regionen wieder hochgefahren. So sind nun netto 9 % in den Aktienmärkten des Euroraums übergewichtet, nachdem im Juni noch per saldo 8 % untergewichtet waren. Die Region steht damit gemeinsam mit den USA in der Gunst der Investoren an zweiter Stelle (9 % nach 5 % übergewichtet). Favorit sind weiterhin die Schwellenländer, in denen 23 % nach 21 % der Befragten übergewichtet sind. Zurückhaltung herrscht noch für Japan, wo 2 % nach 4 % untergewichtet sind. Schlusslicht bleibt Großbritannien, das von 23 % nach 24 % untergewichtet wird. Industrietitel wieder gefragtIn der Branchenallokation spiegelt sich die weniger düstere Stimmungslage in Geländegewinnen zyklischer Branchen. Allerdings bleiben die Fonds insgesamt gesehen eher defensiv positioniert. Gewinner der zurückliegenden Wochen sind die Industrietitel. Der Anteil der Fonds, die erklärten, in diesem Sektor übergewichtet zu sein, liegt nun bei 10 %, nachdem im Juni noch netto 1 % untergewichtet waren. Allerdings stieg der Anteil der im Materials-Sektor untergewichteten Fonds um 6 Prozentpunkte auf ein Dreijahreshoch von 14 %. Im Healthcare-Sektor stieg der Anteil übergewichteter Fonds von 1 % auf 24 %. Dennoch rutschte er auf den zweiten Rang der am stärksten favorisierten Branchen ab. Denn der Nettoanteil der in der Tech-Branche übergewichteten Fonds stieg von 21 % auf netto 25 %.