Führungsqualität treibt Performance

Oddo: Familienunternehmen ein interessantes Investment - BMW zählt zu den Top-Titeln

Führungsqualität treibt Performance

Die Qualität der Unternehmensführung hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Performance von Aktien. Das zeigt eine Studie von Oddo Securities. Unter den gut geführten Gesellschaften ragen Familienunternehmen heraus.ck Frankfurt – “Es ist sehr interessant, in familiengeführten Unternehmen zu investieren.” Das sagte Philippe Oddo, Geschäftsführer der französischen Oddo & Cie Bank, vor Journalisten in Frankfurt. Unternehmen, die in der Hand von Familien seien, machten in der Regel einen guten Job. Das liege daran, dass sich diese als Anteilseigner intensiv Gedanken über ihr Unternehmen machten, so Oddo, der anlässlich des Pressegesprächs eine Studie seines Hauses über den Einfluss der Qualität des Managements auf die langfristige Performance der Aktien der Unternehmen vorstellte. Deutliche OutperformanceIn der Studie von Oddo Securities wurde die Managementqualität von 153 europäischen Blue Chips ohne die Finanzsektoren untersucht. Anhand von vier Faktoren wurde ein Score errechnet und ein Ranking erstellt. Zu den Faktoren zählt der CEO, der zu 30 % in die Bewertung eingeht. Hinzu kommen das Führungsgremium (25 %), Organisation und mittleres Management (25 %) sowie die Mitarbeiter (20 %). Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Aktien von Unternehmen, deren Management eine hohe Gesamtwertung erhält, langfristig eine deutliche Outperformance im Vergleich zum Gesamtmarkt erzielen. So haben die nach Qualität der Unternehmensführung besten 25 Titel in den zurückliegenden fünf und zehn Jahren um 102 % und 214 % zugelegt, während der Gesamtmarkt, gemessen am Stoxx 600, um 54 % bzw. 52 % gestiegen ist. Dagegen haben die Aktien der 25 nach Managementqualität schlechtesten Unternehmen mit 7 % und 2 % deutlich unterdurchschnittlich abgeschnitten.Besonders die Familienunternehmen, definiert als Gesellschaften, bei denen die Familienaktionäre mindestens 10 % der Stimmrechte halten und das Unternehmen kontrollieren oder die Möglichkeit haben, die Unternehmensleitung auszuwählen, ragen als gut geführte Firmen heraus. Obwohl auf sie nur 18,3 % der untersuchten Unternehmen entfallen, stellen sie drei der nach Managementqualität besten Gesellschaften. Dazu zählt neben L’Oréal und Roche (beide auf Rang 2 mit 77 von maximal 100 Punkten) der Münchener Automobilhersteller BMW mit 76,5 Zählern auf dem sechsten Rang. Außerdem zählen zu den Top 25 noch die deutschen Unternehmen Munich Re (Rang 14), Allianz (17) sowie BASF (23).Auch nach dem Gesamtwert für die Managementqualität sind die maßgeblich von Familienaktionären beeinflussten Gesellschaften vorne zu finden. Während der durchschnittliche Score für die 153 untersuchten Unternehmen bei 61 Punkten liegt, beträgt der durchschnittliche Gesamtwert der 28 untersuchten Familienunternehmen 63 Zähler. Bei den nicht kontrollierten Firmen liegt er bei 60,9, bei den kontrollierten Gesellschaften (mit einem Aktionär oder einer Gruppe von Anteilseignern, die mindestens 30 % der Stimmrechte kontrollieren und ohne deren Zustimmung keine strategische Transaktion wie insbesondere ein Übernahmegebot möglich ist) lediglich bei 59,4 Zählern.Die Bewertung der einzelnen untersuchten Faktoren wird anhand mehrerer Kriterien vorgenommen. So zählt dazu etwa die Organisation der Regelung der CEO-Nachfolge, die Zuverlässigkeit des CEO, seine Kompetenz sowie Vision und Führungskraft. Darüber hinaus erhalten auf das Geschäft fokussierte CEOs ohne Starallüren hohe Werte. Letzteres zählt zu den Kriterien, für die BMW einen hohen Wert hat. Auch nach den Kriterien Nachfolgeplanung sowie Vision und Führungskraft schneidet BMW in der Untersuchung gut ab.Den Spitzenplatz im Gesamtranking von Oddo belegt die den nicht kontrollierten Unternehmen zugeordnete spanische Amadeus mit 80 Punkten.