Rohstoffe

Gazprom nimmt Liefernotstand in Anspruch

Die russische Gazprom hat für Lieferungen in die EU „Force majeure“ erklärt. Den Gaspreis am Spotmarkt hat das kaum bewegt. Der Ölpreis legte zu, vor allem aber wegen des schwachen Dollar.

Gazprom nimmt Liefernotstand in Anspruch

ku Frankfurt

Der staatliche russische Gasexporteur Gazprom hat am Montag „Force majeure“ für Lieferungen an zumindest einen Kunden innerhalb der Europäischen Union erklärt. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Damit verweist Gazprom auf außergewöhnliche, nicht beeinflussbare Faktoren, die den Konzern daran hinderten, weiter Gas an den Kunden zu liefern. Hintergrund dürfte die Verzögerung bei den von Siemens in Kanada reparierten Gasturbinen für Pumpstationen der Pipeline Nord Stream 1 sein. Am europäischen Spotmarkt hat der Gaspreis auf diese Nachricht allerdings nicht reagiert. Am virtuellen niederländischen Übergabepunkt gab der Preis für den Monatskontrakt um 0,9% auf 158,12 Euro je Megawattstunde nach. Am Markt wird darauf verwiesen, dass es bereits eine kanadische Exportfreigabe für die Turbinen geben soll und versucht wird, die Turbinen so schnell wie möglich über Deutschland nach Russland zu transportieren.

Der Ölpreis ist derweil kräftig gestiegen. Die Nordseesorte Brent Crude verteuerte sich um 4,6% auf 105,76 Dollar je Barrel. Am Markt wurde vor allem auf den schwächeren Dollar verwiesen. Allgemein erwartet wird, dass der Ölpreis zum Ende der Woche hin noch einmal deutlich steigen könnte, sollte es nicht zu einer Wiederaufnahme der russischen Erdgaslieferungen nach Deutschland kommen. Den Ölpreis treibt auch an, dass es dem US-Präsidenten Joe Biden nicht gelungen ist, Saudi-Arabien zu einer Steigerung der Produktion zu bewegen.

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