Gemeinschaftswährung nach Lagarde-Äußerung leichter
wbr Frankfurt
Der Euro hat am Dienstag um 0,2% nachgegeben. Die Gemeinschaftswährung fiel im Verlauf kurzzeitig unter die Marke von 1,14 Dollar. Am Abend kostete der Euro 1,1414 Dollar. Bestimmendes Thema am Markt war die Diskussion um die weitere Geldpolitik der EZB. Am Montag hatte Christine Lagarde versucht, die Zinserhöhungserwartungen zu dämpfen, die die Gemeinschaftswährung in der vergangenen Woche auf ein Dreiwochenhoch gehievt hatten. Aus Sicht der Marktteilnehmer stellt sich nun die Frage, ob der Euro weiter steigen könnte, wenn die Spreads der Peripherieländer noch stärker ansteigen.
Enttäuschende Konjunkturdaten aus Spanien verstärkten den Abwärtstrend des Euro am Dienstag. Die Industrieproduktion war zum Jahresende deutlich stärker als erwartet zurückgegangen.
Der Schweizer Franken notierte am Dienstag mit 1,0554 pro Euro. Damit ist die Gemeinschaftswährung wieder auf einen Abwärtstrend eingeschwenkt. Hintergrund ist die Tatsache, dass die Inflation für die Schweizerische Nationalbank (SNB) kaum ein Problem ist. Für Januar wird mit einer Inflationsrate von 1,5% gerechnet. Mit einer Zinserhöhung dürfte es die SNB nicht eilig haben. Grundsätzlich dürfte sie ein Interesse haben, mit ihrem Leitzins aus dem negativen Bereich herauszukommen, schreibt die Commerzbank. Damit dürfte der Aufwertungsdruck auf den Franken begrenzt sein. „Zudem sollte die zögerliche Haltung der EZB zunächst noch Euro-belastend sein. Der Ausflug in Richtung 1,06 Franken dürfte (…) daher nur von kurzer Dauer sein.“