Geopolitische Risiken übertrumpfen Zinsfantasien

Gute Makrodaten stützen den Euro

Geopolitische Risiken übertrumpfen Zinsfantasien

kjo Frankfurt – Positive Konjunkturdaten und die anhaltenden Spekulationen auf eine weltweit einsetzende Runde erneuter geldpolitischer Lockerungen haben die Aktien- und Anleihemärkte zum Wochenausklang zunächst unterstützt. Die Furcht vor einer militärischen Konfrontation zwischen den USA und dem Iran erwies sich dann später aber als ein Belastungsfaktor für die Aktienmärkte. Der Dax beendete den Handel bei 12 340 Zählern mit einem leichten Minus von 0,1 %. Der Euro Stoxx 50 Index schloss bei 3 467 Punkten praktisch unverändert.Die US-Notenbank Fed, die Europäische Zentralbank und die Bank von Japan hatten zuletzt erklärt, falls nötig die Geldpolitik zu lockern. Das hob tendenziell die Stimmung an den Aktienmärkten und auch am Bondmarkt. Es gab aber auch wieder geopolitische Störfeuer. Nach dem Abschuss einer US-Drohne in der Golf-Region durch iranische Revolutionsgarden genehmigte US-Präsident Donald Trump laut “New York Times” Militärangriffe auf Ziele im Iran, ließ sie dann aber doch nicht ausführen. Marktteilnehmer vertraten aber die Auffassung, dass es für eine Entwarnung zu früh sei. Die zehnjährigen Bundesanleihen blieben in diesem Umfeld gut unterstützt.Überraschend starke Konjunkturdaten verhalfen dem Euro zu leichten Kursaufschlägen. Die Gemeinschaftswährung legte zur US-Devise 0,3 % auf 1,1326 Dollar zu. Die Einkaufsmanagerindizes waren zuletzt besser ausgefallen als erwartet. Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie in Deutschland kletterte im Juli von 44,3 auf 45,4 Punkte (Prognose: 44,5 Zähler).