Gewinnwachstum soll US-Aktienmarkt stützen
ku Frankfurt – Ein kräftiges Gewinnwachstum im laufenden Jahr soll den US-Aktienmarkt stützen. Dies erwarten die Analysten der DZ Bank in einer jetzt vorgelegten Studie. “Nach drei Jahren mit stagnierenden Unternehmensgewinnen erwarten wir, dass die Gewinndynamik beim S & P 500 in den Jahren 2017 und 2018 signifikant anziehen wird”, betonen sie. Maßgeblich bedingt sei dies durch die Erholung des Ölpreises während der vergangenen Quartale. “Wir gehen davon aus, dass die US-Unternehmen in diesem Jahr ein Gewinnplus von 12 % ausweisen werden”, sagen sie voraus. Bereits für das abgelaufene vierte Quartal 2016, über das die US-Gesellschaften in gut zwei Wochen erstmalig berichten werden, rechnen sie mit einem Gewinnplus von 8 %. Im laufenden ersten Quartal werde sich die Gewinndynamik dann wohl bereits auf 13 % Zuwachs beschleunigen. Diese Entwicklung werde wohl auch in den Folgequartalen Bestand haben.2018 komme dann ein zusätzlicher Turbo ins Spiel. Dann werde nämlich der überwiegende Teil der von Trump geplanten Steuersenkungen und Ausgabenerhöhungen zünden und das US-Wirtschaftswachstum auf 2,8 % ansteigen lassen. “Wir denken, dass dieses positive Szenario noch nicht vollständig in den Analystenschätzungen 2018 berücksichtigt wurde”, heißt es bei der DZ Bank.Allerdings betonen die Analysten auch, dass der US-Aktienmarkt einen deutlichen Gewinnzuwachs dringend nötig habe. Schließlich falle die Bewertung des wichtigsten Aktienmarktes der Welt sehr hoch aus. Der S & P 500 weise ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis der Ergebnisschätzungen für 2017 von 17,2 auf. Dies seien 18 % mehr als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Auch im relativen Vergleich zum Anleihemarkt verlören US-Aktien an Attraktivität. Die Gewinnrendite der US-Aktien in Form des inversen KGV von 17,2 mit einem Wert von 5,8% liege nur noch um 3,4 Prozentpunkte über der Rendite zehnjähriger Treasuries. Dies sei der geringste Abstand seit mehreren Jahren. Die Dividendenrendite des S & P 500 falle mit 2,1 % geringer aus als die Rendite zehnjähriger Anleihen mit 2,4 %.Die Analysten raten wegen des hohen Momentums zwar, am US-Aktienmarkt engagiert zu bleiben. “Eine Absicherung gegen überraschende (Twitter-)Momente erscheint jedoch sinnvoll”, mahnen sie mit Blick auf den neuen Präsidenten Trump.