Gold leidet unter Hoffnung auf Entspannung
dm Frankfurt – Die Hoffnung auf eine Entspannung im Handelskonflikt zwischen den USA und China haben am Donnerstag Auftrieb erhalten. Die chinesische “South China Morning Post” meldete, eine vorläufige Vereinbarung sehe vor, dass die USA auf angedrohte Zölle auf chinesische Produkte im Volumen von 300 Mrd. Dollar verzichteten, zudem solle laut “Wall Street Journal” das Verkaufsverbot gegen den chinesischen Netzwerkausrüster Huawei aufgehoben werden. Am Markt wurde dies am Donnerstag unterschiedlich bewertet, da die Forderungen zunächst als unrealistisch interpretiert wurden. Andererseits deutet die Existenz einer vorläufigen Vereinbarung aber auch darauf hin, dass es auf Seiten der US-Regierung womöglich mehr Kompromissbereitschaft gibt als gedacht.Die Hoffnung auf ein stärkeres Wirtschaftswachstum und die damit verbundene höhere Risikoneigung der Investoren hat den Goldpreis gestern belastet. Bis zum späten Nachmittag fiel er um 0,2 % auf 1 406 Dollar je Feinunze. Auch Silber notierte schwächer. Zuletzt kostete eine Feinunze 15,23 Dollar und damit 0,3 % weniger als am Vortag. Wenig verändert zeigte sich der Kupferpreis, der sich im frühen Handel nahe einem Fünfwochenhoch über der Marke von 6 000 Dollar je Tonne hielt, dann aber abrutschte und zuletzt bei 5 976 Dollar rund 0,3 % schwächer notierte.Am Ölmarkt hielt die feste Tendenz des Vortags nicht an. Ein Fass der führenden Sorte Brent Crude ging gestern zu 66,26 Dollar (-0,4%) um, ein Fass der US-Sorte WTI kostete 59,20 Dollar und damit 0,2 % weniger. Am Markt wurde auf Aussagen des irakischen Ölministers verwiesen, wonach das Ölkartell Opec auf seiner nächsten Sitzung am 1. und 2. Juli in Wien eine Verlängerung der Förderbegrenzung um insgesamt 1,2 Mill. Barrel pro Tag beschließen könnte. Die von der Opec und weiteren Ländern wie Russland unterstützte Kapazitätsbegrenzung läuft per Ende Juni aus. Sie hat das Ziel, ein Überangebot aus dem Markt zu nehmen. Es gebe Ideen, die Förderbegrenzung auszuweiten, so Ölminister Thamer Ghadaban. Die Agentur Reuters berichtete unter Berufung auf “Quellen”, wonach Algerien eine Erhöhung der Begrenzung um 600 000 Barrel pro Tag angeregt hat.