Gold nimmt wieder Kurs aufs Sechsjahreshoch
ku Frankfurt – Der Goldpreis hat sich am Dienstag wieder seinem am Vortag markierten Sechsjahreshoch angenähert. Die Notierung kletterte um 0,5 % auf 1 533,76 Dollar je Feinunze. Am Montag hatte das gelbe Metall in der Spitze 1 554,56 Dollar gekostet – ein Niveau, das zuletzt im April 2013 zu beobachten war.Am Markt wurde vor allem auf die Verunsicherung wegen des amerikanisch-chinesischen Handelsstreits verwiesen. Zuletzt hatte US-Präsident Donald Trump den chinesischen Präsidenten Xi Jinping als “Feind der USA” bezeichnet, sich aber einen Tag danach wieder konziliant gezeigt und davon berichtet, die chinesische Regierung habe sich über das Wochenende zweimal telefonisch gemeldet, um die Verhandlungen wieder in Gang zu bringen. Letzteres wurde allerdings von Peking prompt dementiert.Zudem gab es auch am Dienstag Hinweise auf eine schwächere Konjunkturentwicklung. So ist die deutsche Konjunktur in den drei Monaten per Juni im Vergleich zum Vorquartal um 0,1 % zurückgegangen, während es im ersten Quartal noch einen Anstieg um 0,4 % gegeben hatte. Ferner ist im Juni der Anstieg der Preise für Eigenheime in den USA so gering ausgefallen wie seit sieben Jahren nicht mehr.Viele Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die Notenbanken die Leitzinsen senken werden, um eine Rezession zu verhindern. Für die US- Notenbank Federal Reserve wird gemäß den Fed Funds Futures erwartet, dass der Leitzins bis Ende kommenden Jahres um 100 Basispunkte gesenkt wird. Viele Analysten gehen daher davon aus, dass sich Gold weiter verteuert.So rechnen die Edelmetallexperten von Goldman Sachs damit, dass der Goldpreis binnen sechs Monaten auf 1 600 Dollar steigt. Am Montag war der Goldpreis in Euro auf ein Rekordhoch von 1 393 Euro je Feinunze geklettert.Der Preis des Industriemetalls Zinn, das in der Elektronik eingesetzt wird, hielt sich am Dienstag mit 5 682 Dollar je Tonne in der Nähe des am Freitag markierten Zweijahrestiefs von 5 624,50 Dollar. Am Markt war von Verunsicherung wegen des Handelskriegs die Rede. Der Brent-Ölpreis legte um 1 % auf 59,29 Dollar je Barrel zu. Händler sagten, nach den jüngsten versöhnlicheren Äußerungen Trumps werde momentan nicht mehr vom Schlimmsten ausgegangen, zumal auch der chinesische Vize-Premierminister Liu He anmerkte, China wolle den Konflikt durch “ruhige” Verhandlungen beilegen.