Goldnachfrage fällt auf Vierjahrestief

Käufe aus China gleichen ETF-Abflüsse nicht aus

Goldnachfrage fällt auf Vierjahrestief

kra Frankfurt – Nach einem Einbruch der Goldnachfrage im abgelaufen Vierteljahr sagt der World Gold Council für das Schlussquartal einen weiteren Rückgang voraus. Die Lobby-Organisation der Goldminenindustrie begründet dies damit, dass Anleger weitere Gelder aus Exchange Traded Funds (ETF) auf Gold abziehen dürften. Am Donnerstag notierte der Goldpreis knapp 1 % fester bei 1 291 Dollar je Feinunze. Damit notiert er indes 23 % unter seinem Niveau vom Jahresbeginn. 2013 wird damit der erste Turnus mit hohen Verlusten für Anleger sein, die zuvor zwölf Jahre lang Gewinne mit Gold erzielen konnten. Am Ende des Jahres 2000 kostete eine Feinunze noch 272,25 Dollar.Alles in allem sackte die Nachfrage nach Gold im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 21 % auf das Vierjahrestief von 869 Tonnen ab, zeigen die Daten des World Gold Council. Wesentlicher Faktor waren dabei die Abflüsse der ETF, deren Volumina um insgesamt 119 Tonnen schrumpften. Zudem ging die Nachfrage aus Indien, einem normalerweise sehr starken Abnehmer, um 71 Tonnen zurück, nachdem die dortige Regierung zur Stützung der Landeswährung Rupie die Importzölle für Gold in mehreren Schritten drastisch erhöht hatte.Gleichwohl bestätigt die Statistik, dass speziell in Asien das Interesse an Gold gewachsen ist. In China kletterte die Nachfrage der Schmuckindustrie besonders stark um 29 % auf 164 Tonnen, zudem stieg das Interesse in Nahost, der Türkei sowie in Südostasien. Auf der Seite der Käufer standen zudem weiterhin die Notenbanken, die nun schon seit elf Quartalen in Folge ihre Bestände vergrößert haben. Sie kauften 93 Tonnen, was im Vergleich zum Vorjahreszeitraum allerdings einen Rückgang um 17 % bedeutet.