Green Bonds klettern auf Rekord
kjo Frankfurt
Die Unternehmen haben ihre Sommerpause am Neuemissionsmarkt für Corporate Bonds beendet und in der vergangenen Woche wieder richtig losgelegt. EnBW und Evonik begaben neue Unternehmensanleihen in Form von Green Bonds und verhalfen dem Nachhaltigkeitssegment damit bereits jetzt zu einem neuen Rekordjahr. Der Vorjahresrekord des Gesamtjahres 2020 von 36,1 Mrd. Euro an Green-Bond-Neuemissionen in der Gemeinschaftswährung wurde bereits im August eingestellt mit einem Gesamtvolumen von aktuell 37,3 Mrd. Euro. Das geht aus den Statistiken der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hervor. „Wir rechnen mit einer Fortsetzung des Trends zu ESG-Bonds, neben Green Bonds zählen hierzu insbesondere auch Sustainability-Linked Bonds“, sagt Matthias Schell, Investmentanalyst im LBBW Research. „Nach einer Sommerpause von knapp zwei Wochen ohne Neuemissionen starteten die Unternehmen am 24. August wieder mit gutem Tempo und begaben 13 neue Bonds über insgesamt 9,36 Mrd. Euro.“
Der Großteil der Emissionen stammte von deutschen Konzernen wie etwa EnBW, Evonik und Vonovia, die Bonds über 6,5 Mrd. Euro begaben. Davon kamen allein fünf Bonds über insgesamt 5 Mrd. Euro vom Immobilienkonzern Vonovia, was die bisher größte Euro-Transaktion eines Unternehmens in diesem Jahr darstellt. Zudem gab es nach mehreren Wochen auch wieder neue Hybridanleihen, wovon zwei als Green Hybrids begeben wurden (EnBW und Evonik mit je 500 Mill. Euro). Darüber hinaus waren noch zwei weitere Neuemissionen der ESG-Kategorie zuzuordnen (je ein Green Bond und ein Sustainability-Linked Bond).
Rege Resonanz
Es werden am Markt in den kommenden Tagen noch weitere Green Bonds erwartet. So will Spanien am Markt durchstarten. Und auch die EU wird im September mit ihren ersten grünen Anleihen erwartet. Regelmäßig treffen die grünen Anleihen am Markt auf eine rege Investorenresonanz. Immer mehr Emittenten fühlen sich durch die gute Aufnahmebereitschaft am Markt auch dazu ermutigt, mit Green Bonds vorstellig zu werden. Gerade die Covid-19-Krise hat dazu geführt, dass grüne, soziale und nachhaltige Anleihen bei den Emittenten und Investoren ein immer größeres Gewicht bekommen. Die Anleihen kommen in der Regel an den Markt zu Renditen, die unterhalb der Renditen herkömmlicher Anleihen desselben Emittenten liegen. Dies wird als sogenanntes Greenium bezeichnet.
