Große Zuversicht für deutsche Aktien

DZ Bank sieht den Dax Ende 2014 bei 10 200 Punkten - Konjunkturelle Belebung als Impulsgeber

Große Zuversicht für deutsche Aktien

Die DZBank blickt mit einem ausgeprägten Optimismus auf das Börsenjahr 2014 in Deutschland und Europa. Dem Dax trauen die Analysten des Instituts in Erwartung einer zunehmenden konjunkturellen Dynamik sogar den erstmaligen Anstieg über 10000 Punkte zu.kra Frankfurt – Nach einem ausgesprochen starken Börsenjahr 2013 werden Investoren im folgenden Turnus insbesondere an den europäischen Aktienmärkten weiterhin attraktive Renditechancen finden. Diese Kernbotschaft hat die DZ Bank bei der Präsentation ihres Kapitalmarktausblicks am Donnerstag in Frankfurt vermittelt. Insbesondere Deutschland sei ein klarer Profiteur der sich nun abzeichnenden wirtschaftlichen Belebung, weil “hier der Joker eines überdurchschnittlich starken Exportgeschäfts” greife, sagte Christian Kahler, der Chefanlagestratege des genossenschaftlichen Spitzeninstituts. “Auf Basis der erwarteten Steigerung der Firmengewinne um nominal 10 bis 12 % sehen wir den Dax Ende nächsten Jahres bei 10 200 Punkten.”Nach Überzeugung der Ökonomen der Bank zeichnet sich für 2014 eine deutliche Beschleunigung des Wachstums ab. “Für die Weltwirtschaft erwarten wir eine tiefgreifende Erholung, auch wenn die globalen Wachstumsraten der Jahre vor der Krise noch in weiter Ferne liegen”, sagte Michael Holstein, Leiter Volkswirtschaft der DZ Bank. So dürfte die Weltwirtschaft 2014 um 3,75 % und die Wirtschaft der Eurozone nach eineinhalb Jahren der Rezession voraussichtlich um 1,2 % wachsen. Insbesondere in Deutschland sorgten die expansive Geldpolitik und das niedrige Zinsniveau für steigende Investitionsausgaben, und ein höheres Lohnniveau sowie eine weitere Aufhellung am Arbeitsmarkt wirkten sich ebenfalls positiv aus. Für das deutsche Bruttoinlandsprodukt erwartet die DZ Bank ein Wachstum von 2,3 %.Diese positive Perspektive spreche zusammen mit einer unverändert lockeren Geldpolitik und einem damit verbundenen Niedrigzinsniveau weiterhin für ein Investment in Aktien, sagte Kahler. “Jedem Anleger sollte inzwischen klar sein, dass ein Großteil der bisherigen Performance am Aktienmarkt auf das Konto von Aktienrückkäufen und verbesserten Refinanzierungskonditionen der Unternehmen geht und nicht auf das einer dynamischen Gewinnentwicklung der Unternehmen. Das wird sich mit der Konjunkturbelebung ändern.” Die erwartete Drosselung der Anleihenkäufe der Federal Reserve werde sich fast über das gesamte Jahr 2014 ausdehnen, prognostiziert die DZ Bank. Eine erste Zinsanhebung in den Vereinigten Staaten erwartet sie dann für 2015, erst ein Jahr später sei dann mit einem um 200 Basispunkte höheren Leitzinsniveau zu rechnen. Anleger sollen geduldig seinKurzfristig seien die Kurse den Unternehmensgewinnen jedoch bereits so deutlich vorweggelaufen, dass diese erst im Verlauf des kommenden Jahres wieder Anschluss finden dürften, erwartet Kahler. Zudem scheine aktuell zu viel Euphorie an den Märkten zu herrschen. Anleger mit einem langfristigen Anlagehorizont sollten nun so lange dabeibleiben, wie die Konjunktur und Geldpolitik gute Vorgaben lieferten. Anlegern, die noch unterinvestiert sind, rät die Bank dazu, geduldig zu agieren und zunächst auf einen Kursrückschlag zu warten, anstatt nun “in einer Phase mit ausgeprägtem Optimismus zu investieren”. Ein Auslöser für einen plötzlichen Kursrückgang könnte beispielsweise der US-Budgetstreit sein, sagte Stefan Bielmeier, Chefvolkswirt und Bereichsleiter Research und Volkswirtschaft. Auf einem Punkteniveau zwischen 8 700 und 8 800 im Dax sei der Einstieg aber bereits interessant, weil angesichts der guten konjunkturellen Perspektiven kaum mit einer weitreichenden Kurskorrektur zu rechnen sei. Bereits zur Jahresmitte 2014 erwartet die DZ Bank den Dax bei 9 600 Zählern. Den Euro Stoxx 50 sieht das Institut Ende 2014 bei 3 400 Zählern, was dem Index ebenfalls ein Potenzial von mehr als 10 % zubilligt. Angemessene BewertungAktien seien generell zwar nicht mehr günstig bewertet, allerdings sei das im Dax für 2014 zu erwartende Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 13,3 noch kein Grund zur Sorge. Erst ab einem Niveau von 15 würde es brenzlig, so Anlagestratege Kahler. Risiken für ihre Prognose sieht die DZ Bank daher in erster Linie auf politischer Seite, etwa wenn in Italien und Frankreich der Reformprozess stockt. Zudem könne der Bankenstresstest Vertrauen kosten.