Großer Optimismus für den Dax

Deutsche Banken rechnen laut ZEW-Umfrage mit steigenden Aktienkursen und höheren Rohölpreisen

Großer Optimismus für den Dax

Der Dax steht vor einem guten ersten Halbjahr 2016. Davon sind die vom Mannheimer ZEW befragen deutschen Banken überzeugt. Beim Rohöl prognostizieren sie einen Preisanstieg.Von Stefan Schaaf, FrankfurtVor Weihnachten war von den jüngsten China-Turbulenzen an den globalen Finanzmärkten noch keine Rede. Entsprechend zuversichtlich fielen die zu diesem Zeitpunkt vom Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung erhobenen Prognosen deutscher Banken für die Entwicklung der europäischen Aktienmärkte für das erste Halbjahr 2016 aus. Bei einem Schlusskurs von 10 489 Punkten am Abgabetag (22. Dezember) gehen ausnahmslos alle 17 befragten Institute von steigenden Aktienkursen in Deutschland aus und erwarten im Mittel einen Anstieg des Dax auf 11 450 Punkte bis Ende März. Das Prognosespektrum erstreckt sich dabei von 11 000 (National-Bank) bis 11 900 Punkte (Helaba). Zum 30. Juni zeigen sich gleich vier Institute mit einem Dax-Stand von 12 000 Punkten am zuversichtlichsten (Commerzbank, DekaBank, Santander Bank, WGZ Bank), wohingegen die DZ Bank mit 10 500 Punkten den niedrigsten Dax-Stand vorhersagt. Der Mittelwert der Prognosen für den Stand des deutschen Leitindex in sechs Monaten beträgt 11 538. Zuversicht für EuropaWie beim Dax gehen alle 15 teilnehmenden Banken auch beim paneuropäischen Stoxx Europe 50 von steigenden Kursen aus. Bei einem Durchschnittswert von 3 291 Punkten prognostiziert die DekaBank zum Ende des ersten Quartals mit 3 100 Punkten das niedrigste Kursniveau. Der höchste Prognosewert stammt mit 3 500 Punkten von der Helaba. Ein ähnliches Bild ergibt sich auf Sechsmonatssicht. Im Mittel gehen die Experten von einem Anstieg auf 3 320 Punkte aus, die Prognosen variieren dabei von 3 150 (DekaBank, DZ Bank, Unicredit) bis 3 550 Punkte (National-Bank).Beim Brent-Ölpreis rechnet die überwiegende Mehrheit der befragten 19 Institute für das erste Halbjahr mit einer Trendwende. Es erwarten nur drei Banken auf Dreimonatssicht einen weiter fallenden Ölpreis. Dabei gibt die National-Bank mit 34,50 Dollar je Barrel die niedrigste Einschätzung ab. Auf der anderen Seite rechnen gleich drei Teilnehmer (Commerzbank, Julius Bär, Unicredit) mit einem Wiederanstieg auf 50 Dollar, womit sich ein Durchschnittspreis von 42,82 Dollar ergibt. Bis zur Jahresmitte hin glauben alle befragten Banken an wieder steigende Preise. So wird durchschnittlich eine Erholung des Ölpreises auf 46,24 Dollar vorhergesagt. Das Spektrum erstreckt sich dabei von 37 Dollar (National-Bank) bis 55 Dollar (Deutsche Bank).Beim Euro-Dollar-Kurs haben die 19 Banken in ihrer Prognose bereits den Rückgang in den ersten Handelstagen des neuen Jahres teilweise vorweggenommen. Sowohl für Ende März als auch für Ende Juni sagen sie einen Kurs von 1,06 Dollar voraus. Deutlich weicht die Einschätzung der BHF-Bank ab, die den Euro Ende März und Ende Juni bei 1,12 Dollar sieht. Am skeptischsten ist die Santander Bank, die zur Jahresmitte Parität prognostiziert.