Günstiges Marktumfeld für Risiko-Assets

Goldman Sachs bevorzugt Inflationsanleihen

Günstiges Marktumfeld für Risiko-Assets

kjo Frankfurt – Derzeit gilt das Umfeld für Risikoaktiva als günstig. Die Märkte haben einen Großteil der positiven Wachstumsaussichten eingepreist und stehen noch immer vor der Herausforderung steigender Zinssätze in den USA. Das ist die Einschätzung von Goldman Sachs Asset Management. “Wir sehen selektive Chancen in den Schwellenländern, da sie sich unserer Ansicht nach kaum vom anziehenden US- und Weltwirtschaftswachstum abkoppeln werden. Darüber hinaus sehen wir Wertpotenzial im Bereich der Unternehmenskredite, obwohl wir uns in dieser späten Phase des Zyklus vor einem Anstieg der Zahlungsausfälle in Acht nehmen”, heißt es.Die entsprechende Normalisierung der Zinssätze sollte das Wirtschaftswachstum und – von einer Anlageperspektive aus – die Alpha-Generierung begünstigen. “Sollten die Zinsen steigen, um das verstärkte Wachstum und die höheren Inflationserwartungen im Zeitablauf widerzuspiegeln, wird die sich daraus ergebende steilere Zinskurve zu einem positiven Wirtschaftszyklus beitragen. Außerdem sehen wir mehr Renditechancen, wenn die Bewertungen wieder mehr auf traditionelle Marktimpulse reagieren und Volatilitäten unterliegen, als wenn sie von der Politik der Zentralbanken abhängen.”In diesem Umfeld tendieren die Experten zu einer Untergewichtung von Staatsanleihen und staatlichen Hypothekenanleihen und bevorzugen inflationsgeschützte Wertpapiere. Sie sehen zudem weitere Chancen für Relative-Value-Trades auf Zins- und Devisenmärkten, die mit ihren Erwartungen einer Divergenz der Wachstums- und Finanzbedingungen in den entwickelten Volkswirtschaften im Einklang stehen. Wahlen im BlickIn der durch politische Unsicherheit bedingten Volatilität sehen die Experten sowohl Risiken als auch Chancen. In der ersten Jahreshälfte finden Wahlen in den Niederlanden, Frankreich und eventuell auch Italien statt, gefolgt von Deutschland in der zweiten Jahreshälfte. “Wir denken, dass diese politischen Risiken auf den europäischen Märkten, die durch die geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen der EZB ruhiggestellt wurden, unterbewertet sind.” Obwohl die Assetmanager kurzfristig nicht mit einer Krise rechnen, hätten die Risiken bezüglich der Stabilität der EU ihre Relative-Value-Trades auf den Kern- und Peripheriemärkten für Staatsanleihen wieder erstarken lassen, und sie halten Ausschau nach französischen Renditen, die gegenüber den deutschen Pendants steigen dürften. Die in den vorigen Monaten erfolgte Stabilisierung der Wirtschaftsaktivität und schnelle politische Reaktionen auf Anzeichen einer Abschwächung hätten dabei geholfen, die Befürchtungen über eine kurz bevorstehende Krise in China zu zerstreuen.