Gute Perspektiven für Inflationsbonds
Gute Perspektiven
für Inflationsbonds
kjo Frankfurt
Gute Perspektiven gestehen die Kapitalmarktexperten von Axa Investment Managers (IM) nach den jüngsten Marktentwicklungen inflationsindexierten Anleihen (Linker) zu. Nach der Ankündigung der umfangreichen Zölle von US-Präsident Donald Trump in der vorigen Woche seien die Zinsen aufgrund der Marktreaktionen deutlich gefallen und die kurzfristigen Inflationserwartungen gestiegen – vor allem in den USA. Die Realrenditen seien analog zu den Nominalrenditen zurückgegangen, und die Zinsstrukturkurve wurde infolge der niedrigeren Kurzfristzinsen steiler. Diese Reaktion sei keine Überraschung, weil die Inflation nach der Umsetzung der Zölle bis nächstes Jahr um bis zu 2 Prozentpunkte steigen könnte. Hinzu komme, dass der Arbeitsmarkt wegen der anhaltenden Einwanderungsbeschränkungen eng bleiben könnte, mit der möglichen Folge eines dauerhaften Anstiegs der Teuerung der Dienstleistungspreise, so die Einschätzung. Der Ausverkauf von Linkern am 4. April sei aber vor allem auf die überraschende Erhöhung der Ölfördermengen der Opec plus zurückzuführen, so dass die Realrenditen von Papieren mit Laufzeiten unter zehn Jahren gestiegen sein.
„Aus unserer Sicht hat die ungeordnete Reaktion am Freitag dafür gesorgt, dass Linker jetzt wieder attraktiv sind, weil das Inflationsrisiko eher steigen als fallen wird. Dies gilt für Papiere aus allen Märkten, auch aus dem Euroraum, für den wir zuletzt weniger zuversichtlich waren“, sagt Elida Rhenals, Portfoliomanager bei Axa IM. Dank der Kombination aus niedrigeren Realrenditen und der Korrektur der Break-even-Inflation dürften sich inflationsindexierte Anleihen laut Rhenals besser entwickeln als nominale Bonds, weil die tatsächliche Teuerung in den nächsten Monaten höher sein wird als die Inflationserwartungen. Im Euroraum werden Linker noch emittiert von den Ländern Frankreich, Italien und Spanien angeboten. Der Bund ist seit dem vergangenen Jahr nicht mehr als Emittent von Linkern aktiv. Das Produkt wurde aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt.