Helaba Research vermisst Pessimismus bei US-Anlegern

Bank: Antizyklisch kaufen und diversifizieren

Helaba Research vermisst Pessimismus bei US-Anlegern

wbr Frankfurt – Auf Sicht von einem Jahr sollten die wichtigen Aktienindizes um 20 % und mehr steigen, schätzen die Analysten von Helaba Research. Bis zum Ende des laufenden Jahres könnte der deutsche Leitindex schon 11 500 Punkte erreicht haben. Für den Dax rechnen sie zum Ende des ersten Quartals 2021 mit einem Zuwachs von 26 % und einem Stand von 12 000 Punkten. Ähnlich sind die Prognosen für die internationalen Börsenbarometer. Für den Dow Jones prognostiziert das Haus einen Anstieg um 23 % auf 26 000 Punkte Ende März 2021. Der Nikkei sollte sich in den kommenden zwölf Monaten um 26 % auf 22 500 Punkte verbessern.Aktuell ist die Helaba vorsichtig. Zwar hätten sich die Aktien von ihren Tiefpunkten etwas erholen können, doch dabei “handelt es sich wahrscheinlich um eine typische Bear Market Rally, wie sie in früheren Zyklen häufig zu beobachten war”, schreiben die Analysten. Zwischenzeitliche Erholungen von um die 20 % seien in der Vergangenheit keine Seltenheit gewesen. Deshalb sei es noch zu früh, Entwarnung zu geben, “zumal die international führenden Börsenbarometer bereits wieder sichtbar an Kraft verlieren”, so die Helaba in ihrer Analyse. Für die Bank ist die Frage, “wie viel schlechter es noch wird, bevor es wieder besser werden kann”.Zurückhaltend stimmt die Helaba die Beobachtung, dass es noch zu wenig Pessimismus bei US-Anlegern gebe. Die Analysten vergleichen dazu die Stimmung unter Aktieninvestoren und kommen zu der Beobachtung, dass der jüngste Pessimismus – gemessen an der Differenz zwischen Bullen und Bären – noch nicht sehr ausgeprägt sei. “Vielmehr wurden bislang ,lediglich` Werte gemessen, wie sie während der letzten fünf Korrekturen innerhalb der seit 2009 laufenden Hausse am US-Aktienmarkt zu beobachten waren”, schreibt die Bank. In Erwartung einer scharfen, also V-förmigen Erholung würden offensichtlich einige Anleger bereits jetzt auf die Zeit nach Corona spekulieren. “Fraglich ist jedoch, ob der Strom negativer Nachrichten, der vorerst anhalten wird, diese Zuversicht noch einmal erschüttert.”Sehr viele negativen Fakten haben die Aktienmärkte nach Ansicht der Helaba schon vorweggenommen. Dies ändert jedoch nichts an der Einschätzung, dass Schwächephasen für mittel- bis langfristige Anleger antizyklisch zum Aufbau von Aktienpositionen genutzt werden könnten.