ROHSTOFFE

Hinweise aus Riad treiben Ölpreis an

Opec diskutiert über Quoten - US-Geldpolitik drückt Gold-Notierung

Hinweise aus Riad treiben Ölpreis an

ku Frankfurt – Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude hat am Donnerstag deutlich zugelegt, und zwar um 2,7 % auf 43,36 Dollar je Barrel. Am Mittwoch war er bereits um 4,2 % kräftig gestiegen. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate verteuerte sich um 2,4 % auf 41,12 Dollar. Der saudi-arabische Ölminister Abdulaziz bin Salman sagte laut der Nachrichtenagentur Reuters, es sei ein außerordentliches Treffen der Ölminister des Produzentenkartells “Opec plus” möglich, falls sich die Nachfrage nach dem Energieträger weiter abschwäche.Am Donnerstag hat sich bereits das einflussreiche Komitee der Produzentengruppierung “Opec plus” getroffen, das für die Einhaltung der Beschlüsse zu den Produktionskürzungen zuständig ist. Wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet, soll es dabei auch um ein internes Dokument gehen, in dem davor gewarnt werde, dass die zweite Pandemiewelle in einigen Ländern die Ölnachfrage dämpfen werde – trotz nach wie vor vorhandener aktueller Hinweise auf eine konjunkturelle Erholung. Bei dem Treffen hinter verschlossenen Türen ging es auch darum, Druck auf Länder wie Irak, Nigeria und die Vereinigten Arabischen Emirate auszuüben, die ihre Förderung zu spät gedrosselt haben und nun zum Ausgleich zusätzliche Produktionseinschränkungen hinnehmen sollen. Aktuell kürzt das Kartell gemäß den offiziellen Beschlüssen noch um 7,7 Mill. Barrel pro Tag, was rund 8 % der globalen Nachfrage entspricht. Die Einhaltung der Quoten soll aktuell nach Berechnungen der Opec und einer Reuters-Meldung bei 101 % liegen. Allerdings soll die Überproduktion aufgrund der Nichteinhaltung der Beschlüsse durch die genannten Länder von Mai bis August 2,38 Mill. bpd betragen.Händler verwiesen zudem auf den Wirbelsturm “Sally”, der die Ölproduktion im Golf von Mexiko für fünf Tage gestoppt hatte, was zum Ausfall von rund 500 000 Barrel pro Tag (bpd) führte. Am Mittwoch waren zudem insgesamt 1,1 Mill. bpd an Raffineriekapazitäten in den USA außer Betrieb. Inzwischen konnten die Belegschaften aber schon wieder zu mindestens 30 Offshore-Plattformen zurückkehren.Der Goldpreis ist am Donnerstag spürbar unter Druck geraten. Die Notierung gab um 0,9 % auf 1 944,95 Dollar je Feinunze nach. Händler sagten, der Markt für das Edelmetall reagiere nun darauf, dass die amerikanische Notenbank Federal Reserve am Vorabend keine zusätzlichen stimulierenden Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft angekündigt hatte.