HKEX bejubelt Freigabe für Futures auf A-Aktien
nh Schanghai
Mit der jüngst erfolgten regulatorischen Freigabe für das Auflegen von Indexfuture-Kontrakten auf sogenannte A-Aktien an Chinas Festlandbörsen winken dem Börsenbetreiber Hong Kong Exchanges & Clearing (HKEX) neue Einnahmequellen im noch stark ausbaufähigen Derivategeschäft. Infolge der frohen Botschaft zog der Aktienkurs von HKEX am Montag um 5,7% an. Zuvor hatte die Aktie im Trubel um den Abverkauf von chinesischen Tech-Werten binnen zwei Augustwochen um rund 13% eingebüßt.
HKEX hatte am Freitag eine Vereinbarung mit dem führenden globalen Aktienindexbetreiber MSCI getroffen, der zufolge sie Futures-Kontrakte auf den MSCI China A50 Connect Index auflegen und ab Mitte Oktober in den Handel bringen wird. Es handelt sich um den überhaupt ersten in Hongkong angebotenen Futures-Kontrakt auf chinesische Festlandaktien, wovon sich das HKEX-Management eine wesentliche Belebung des Handelsvolumens mit A-Aktien verspricht.
Chinesische Large Caps können im Rahmen einer Stock Connect genannten Handelsverknüpfung bereits seit einigen Jahren auch in Hongkong gehandelt werden, was den Zugang zum chinesischen Aktienmarkt für ausländische Investoren wesentlich erleichtert. Angesichts der zögerlichen Haltung chinesischer Finanzregulatoren im Umgang mit Derivaten mangelt es aber immer noch an Hedging-Instrumenten zur Absicherung von China-Positionen.
Der künftige Future-Handel gilt als Trumpfkarte für die HKEX im Rahmen des intensivierten Finanzplatzwettbewerbs zwischen Hongkong und Singapur. Bislang hatte nur die Singapore Exchange (SGX) auf A-Aktien bezogene Future-Kontrakte im Angebot – nun muss sie eine Momentverschiebung Richtung Hongkong befürchten. Entsprechend rutschte auch der SGX-Kurs am Montag um knapp 5% ab.