Rohstoff- und Energiemärkte

IEA-Bericht treibt Ölpreis an

Die Erwartung der Internationalen Energieagentur IEA, dass der weltweite Ölverbrauch im kommenden Jahr deutlich steigen wird, hat am Mittwoch den Ölpreis angetrieben.

IEA-Bericht treibt Ölpreis an

ku Frankfurt

Die von der Internationalen Energieagentur IEA geäußerte Erwartung, dass in großem Umfang der Einsatz von Gas durch Öl ersetzt wird, hat am Mittwoch den Ölpreis angetrieben. Die Notierung der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude legte um 2,5% auf 95, Dollar je Barrel zu. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerte sich um 3% auf 89,90 Dollar.

Nach Einschätzung der Agentur, die die Industrieländer in Fragen der Energiepolitik berät, wird der Wechsel von Gas auf Öl zwischen Oktober und März kommenden Jahres den weltweiten Ölverbrauch um 700000 Barrel pro Tag (bpd) steigern. Außerdem wies die IEA darauf hin, dass die weltweiten Vorräte an Öl im Juli um 25,6 Mill. Barrel gefallen sind. Zudem erwartet die Agentur, dass es im kommenden Jahr zu einem ausgeprägten Wachstum der Ölnachfrage um 2,1 Mill. bpd kommen wird, was die Ökonomen vor allem auf eine erhoffte konjunkturelle Erholung in China zurückführen. Nach den Prognosen der IEA werden dabei drei Viertel des Anstiegs des Verbrauchs im kommenden Jahr außerhalb der Industrieländer der OECD stattfinden. Damit sind die Erwartungen der Agentur an die Konjunkturentwicklung in Europa und den USA weiterhin bescheiden.

Allerdings hat die Energieagentur kurzfristig auch schlechte Nachrichten parat: Der Anstieg der Nachfrage des laufenden Jahres um 2 Mill. bpd habe vor allem im ersten Halbjahr stattgefunden. Für das Schlussviertel 2022 wird überhaupt kein Anstieg des Ölverbrauchs mehr erwartet.

Am europäischen Markt für Erdgas sind die Notierungen am Mittwoch wieder gestiegen. Der Monatskontrakt am virtuellen Übergabepunkt TTF verteuerte sich um 11,3% auf 221 Euro je Megawattstunde. Am Markt wurde darauf verwiesen, dass es vorerst wohl nicht zu einer Preisobergrenze der EU für Erdgas kommt. Eine stärkere Verfügbarkeit von Strom aus regenerativen Quellen hat den Strompreis in Deutschland gedrückt. Der Übernachtkontrakt für Grundlaststrom verbilligte sich um 14,7% auf 373,50 Euro je Megawattstunde. Der entsprechende französische Kontrakt blieb mit 455 Euro in etwa konstant. Deutscher Grundlaststrom zur Lieferung im kommenden Jahr verteuerte sich leicht um 5,6% auf 512 Euro je Megawattstunde.

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