MARKTCHANCEN 2018

Immobilienmarkt wird zum Risikofaktor

Vier Industrieländerwährungen im Fokus

Immobilienmarkt wird zum Risikofaktor

Von Stefan Schaaf, FrankfurtDas Thema Immobilienblase könnte im neuen Jahr an den Währungsmarkt zurückkehren. Angesichts des im Vergleich zu anderen Industrieländern starken Preisanstiegs sind insbesondere Skandinavien, Kanada und Neuseeland gefährdet.Als diese Problematik im Herbst kurz hochkochte, reagierte insbesondere die Schwedenkrone mit einem Kursrutsch. Im neuen Jahr könnte dies erneut so sein, falls sich Anleger über den starken Preisanstieg am schwedischen Immobilienmarkt und die Konsequenzen eines Crashs Gedanken machen. Berechnungen der Société Générale zufolge sind die Preise für Wohnimmobilien seit der Finanzkrise mit dem Tiefpunkt im Jahr 2009 nirgendwo stärker gestiegen als in Norwegen, Schweden, Kanada und Neuseeland. Während der Preisindex für Schweden aktuell bei rund 140 % liegt, wurde in der Eurozone noch nicht einmal der Wert des Jahres 2009 wieder erreicht. Die genannten Länder liegen der Bank zufolge auch bei detaillierteren Betrachtungen etwa der Immobilienpreise im Vergleich zum Einkommen und bei der Höhe der Verschuldung privater Haushalte an der Spitze.Sollten die Immobilienpreise in den vier Ländern einbrechen, so würde dies auf die Banken durchschlagen und zu einer Lockerung der Geldpolitik führen. Im Fall Schwedens würde dies der Markterwartung widersprechen, dass die Riksbank im Fahrwasser der Europäischen Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik strafft. Im Fall Neuseelands könnte ein Auslöser einer Immobilienkrise sein, dass die Regierung den Kauf von Häusern durch Ausländer weiter einschränkt, um den Preisanstieg zu dämpfen. Allerdings hängen die vier Währungen nicht nur am Immobilienmarkt.