In Luxemburg ist der Weg frei für grüne Pfandbriefe

Parlament verabschiedet erstes grünes Bondgesetz

In Luxemburg ist der Weg frei für grüne Pfandbriefe

kjo Frankfurt – Im Großherzogtum Luxemburg ist der Weg nun frei für grüne Pfandbriefemissionen auf Gesetzesgrundlage (vgl. BZ vom 11. Januar). Am späten Dienstag wurde im luxemburgischen Parlament das Gesetz verabschiedet, es folgen jetzt nur noch Formalien des Inkrafttretens. Damit hat Luxemburg als erstes Land der Welt ein Gesetz für grüne Anleihen, also Schuldpapiere zur Finanzierung von Umwelt- bzw. Klimaprojekten installiert. Das Land schlüpfte damit einmal mehr in die Pionierrolle, die es im Bereich grüner Anleihen bzw. grüner Finanzen schon verschiedentlich eingenommen hat. So verfügt Luxemburg bereits seit der zweiten Jahreshälfte 2016 über eine grüne Börse – die weltweit erste und bislang auch einzige Institution dieser Art.Das grüne Anleihegesetz bezieht sich speziell auf die luxemburgische Art des Covered Bond, eine Anleiheart, die mit dem deutschen Pfandbrief vergleichbar ist. Hierbei handelt es sich um den sogenannten “lettre de gage”. Die Bezeichnung des neuen luxemburgischen Pfandbriefs für erneuerbare Energien lautet: lettre de gage énergies renouvelables. Im späteren Marktjargon wird sich wohl aller Voraussicht nach grüner Luxemburger Pfandbrief durchsetzen (lettre de gage verte) oder Covered Bond Renewable Energy.Auf der Grundlage dieses Gesetzes können Assets aus dem Bereich der erneuerbaren Energien finanziert werden. Das Gesetz zeichnet sich zum einen dadurch aus, dass die Bandbreite der dabei in Frage kommenden Energieträger sehr weit gefasst wurde, so dass Emittenten nicht vor Probleme gestellt werden, wenn sie die Assets später in den Deckungsstock aufnehmen wollen. Zum anderen weist das Gesetz den Vorzug auf, dass es die gesamte Wertschöpfungskette – und damit entsprechende Assets – umfasst, also von der Erzeugung der erneuerbaren Energie über die Speicherung bis hin zum Transport derselben.