Indonesische Börse haussiert
ck Frankfurt – Ein von der indonesischen Regierung angekündigtes Ankurbelungsprogramm hat gestern an der Börse in Jakarta für kräftige Avancen gesorgt. Der Composite-Index stieg um 4,6 % auf 4 431 Punkte. Höhere Gewinne erzielte in Asien nur der chinesische Aktienmarkt. Auch die indonesische Währung erhielt Auftrieb. Zunächst auf ein 17-Jahres-Tief von 14 135 Rupiah gefallen, lag sie zuletzt um 0,9 % befestigt bei 13 990 Rupiah pro Dollar.Um der sich immer weiter Verlangsamenden Wirtschaft auf die Sprünge zu helfen, kündigte der Finanzminister des Landes, Bambang Brodjonegoro, Steuersenkungen von zwischen 10 % und 100 % für Zeiträume zwischen fünf und 15 Jahren für neue Unternehmen an, die Investitionen im Umfang von mindestens 1 Mrd. Rupiah (rund 71 Mill. Dollar) tätigen. Außerdem erklärte Brodjonegoro, dass dies erst der Auftakt eines umfassenden Ankurbelungsprogrammes sei, das zum Ziel habe, Wachstum, Ausfuhren und Kaufkraft zu stärken.Aufgrund des Antritts einer reformfreudigeren Regierung unter der Führung von Joko Widodo hatte sich Indonesien ähnlich wie das von Narendra Modi regierte Indien zu einem der Favoriten gemausert. Allerdings leidet das Land unter einem deutlichen Wachstumsrückgang. Im zweiten Quartal sank das BIP-Wachstum auf 4,7 %, was dem niedrigsten Niveau seit dem Jahr 2009 entspricht.Die Citigroup prognostiziert auch für das Gesamtjahr ein Wachstum von 4,7 % (nach 5 % im zurückliegenden Jahr) und geht für 2016 von einem leichten weiteren Rückgang auf 4,6 % aus. Im April hatten die Volkswirte des Instituts für das nächste Jahr noch 5,4 % erwartet. Begründet wurde dies mit der Entwicklung in China. Sie habe das Potenzial, Unsicherheiten über die Leistungsbilanz in die Länge zu ziehen und eine weitere Währungsabwertung auszulösen. Die Währungsschwäche beeinträchtige das Wachstum, weil sie das Verbrauchervertrauen beschädige und die Investitionstätigkeit des Privatsektors hemme. Außerdem würden die verstärkten Befürchtungen hinsichtlich Kapitalabflüssen die Zentralbank vor Zinssenkungen zurückschrecken lassen.