ING IM hält an risikobetonter Strategie fest

Fondsbetreiber: Potenzielle Auslöser einer Korrektur noch nicht gravierend genug für Änderung der Allokation

ING IM hält an risikobetonter Strategie fest

ck Frankfurt – Trotz der Befürchtungen vieler Marktteilnehmer, dass die extrem niedrige Volatilität am Aktienmarkt in Turbulenzen münden könnte, setzt die ING Investment Management (ING IM) weiterhin eher auf Risiko-Assets. Potenzielle Auslöser einer Korrektur sind nach Einschätzung der Fondsgesellschaft gegenwärtig noch nicht gravierend genug, um sie zu einer Veränderung ihrer Asset-Allokation zu veranlassen. Rekordtiefe VolatilitätEtwa im selben Tempo wie die Aktienkurse angezogen hätten, sei die Volatilität in den vergangenen Monaten auf einen Rekordtiefstand gesunken, wie er zuletzt in den Jahren 2003 bis 2006 gesehen worden sei. Trotz oder vielleicht gerade wegen dieser geringen Volatilität und der bemerkenswerten Stabilität der Märkte und des Anlegerverhaltens scheinen sich immer mehr Investoren zu fragen, wo der Haken ist. Dass die derzeitige Stabilität selbst zu künftiger Instabilität beitragen könne, weil dadurch übermäßiges Vertrauen geschaffen werde und allzu hohe Risiken eingegangen würden, gebe offensichtlich Anlass zur Sorge.Gleichzeitig könnten solche stabilen Phasen über Monate oder sogar Jahre hinweg andauern. In der Regel müsse ein Auslöser vorhanden sein, damit eine Phase mit geringer Volatilität in eine solche mit hoher Volatilität umschlage. Derartige Auslöser seien in diesem Sommer nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Natürlich könne immer etwas passieren oder es könne zu unerwarteten Schocks kommen, aber im Vergleich zu den “heißen” Sommern der vergangenen Jahre, so die Fondsgesellschaft unter Hinweis u.a. auf die Euro-Krise, sei der Ausblick für den Sommer 2014 recht positiv.Dennoch seien einige mögliche Auslöser denkbar, so die im Sommer üblicherweise geringere Marktliquidität. Die geringe Marktvolatilität gehe derzeit mehr denn je mit einem schwachen Handel und wenig Liquidität in nahezu allen Segmenten der globalen Märkte einher. “Dementsprechend könnte selbst ein geringfügiger Auslöser oder eine leichte Änderung des Anlegerverhaltens zu einer spürbaren Marktkorrektur führen, da die Marktkurse in einem solchen Umfeld bereits reagieren, wenn nur eine begrenzte Zahl von Anlegern aktiv wird”, so ING IM. “Darüber hinaus könnte Unsicherheit über den künftigen geldpolitischen Kurs – vor allem in den USA und in Großbritannien – zu mehr Risikoaversion seitens der Anleger führen.” Allerdings sei dieses Risiko relativ gering, da in der zweiten Jahreshälfte wohl mit einer klaren Kursänderung in der Geldpolitik zu rechnen sei. Dieses Thema habe jedoch nach wie vor den größten Einfluss auf die globale Anlegerstimmung. Risiken kontrollierbarWeitere potenzielle Korrekturauslöser sind nach Einschätzung von ING IM ein Öl- oder Rohstoffpreisschock, dauerhaft enttäuschende Wachstumsraten in den Industrieländern und verstärkte Furcht vor einer Deflation in Europa. Allerdings erschienen diese Risiken kontrollierbar. Die Märkte hätten geopolitische Spannungen zuletzt gut verdaut, und die EZB habe sich in jüngster Zeit verstärkt dem Kampf gegen die Deflation verschrieben. Dennoch müssten die genannten Punkte im Blick behalten werden.Nicht außer Acht zu lassen sei auch der größte “graue Schwan”, eine systemische Krise in China. Die spürbare Korrektur der Immobilienpreise und der Rückgang der Aktivität im Bausektor ließen angesichts der schwindenden Wachstumsdynamik und des Anstiegs der notleidenden Kredite in den Bankbilanzen wenig Zweifel daran aufkommen, dass in dieser Hinsicht ernsthafte potenzielle Risiken bestehen. Ob diese sich jedoch bereits in diesem oder erst im nächsten Jahr manifestieren, lasse sich noch nicht sagen. Insbesondere lasse sich nicht vorhersagen, ob die systemische Krise lediglich regionale Auswirkungen oder umfangreiche globale Folgen haben werde.Insgesamt bestünden durchaus Risiken für den Sommer, aber sie seien noch nicht so ernst zu nehmen, als dass die kurzfristige Allokation geändert werden müsste, die eine gewisse Risikobereitschaft beinhalte. “Wir übergewichten weiterhin eine breite Palette an riskanten Vermögenswerten, wobei wir Aktien klar präferieren.”