Investoren verringern Yen-Bestände

Steigende Zinsen und US-Steuergesetzgebung machen Geschäfte unattraktiv

Investoren verringern Yen-Bestände

sts Frankfurt – Zu Jahresbeginn hat es eine deutliche Umschichtung von Yen- in Dollar-Währungsanlagen gegeben. Ein Grund für diese Verschiebung sind Veränderungen in der US-Steuergesetzgebung.Währungsmanager haben ihre Yen-Bestände im ersten Quartal so stark wie seit 2008 nicht mehr gekürzt. Daten des Internationalen Währungsfonds (IWF) zufolge sanken die Bestände von Januar bis März um 2 Bill. Yen (18 Mrd. Dollar) auf 53,2 Bill Yen. Zugleich stiegen die Dollar-Währungsbestände um 217 Mrd. auf 6,5 Bill. Dollar. Der Yen war im ersten Halbjahr im G10-Währungsuniversum der große Gewinner. Er legte gegen jede der anderen Währungen zu, im Schnitt waren es 4,8 %. Der Dollar gewann nur gegen acht der Währungen hinzu und stieg im Schnitt um 2,9 %.Die Bestände in der japanischen Währungen wurden einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge unter anderem wegen gesunkener Rentabilität gekürzt. Die sogenannte Dollar-Yen-Basis, die sich aus der Differenz der Dreimonats-Libor-Sätze in diesen Währungen ergibt, hat sich deutlich verändert und betrug Ende März noch minus 39 Basispunkte nach minus 85 Basispunkten im November 2016, was bedeutet, dass ein Investor mit der Ausleihe von Yen weniger verdient.Als ein Grund für die Veränderung der Dollar-Yen-Basis nennt Credit Suisse-Analyst Zoltan Pozsar Veränderungen in der US-Steuergesetzgebung. Sie habe dazu geführt, dass ausländische Banken Swaps in Fremdwährung gegen unbesichertes Funding ersetzt haben. Dies habe zu einem höheren Libor und einer engeren Dollar-Yen-Basis geführt, sagte der frühere Berater des US-Finanzministeriums. Dollar-Libor zieht anEin weiterer Erklärungsansatz für die Verringerung der Dollar-Yen-Basis ist der Zinsanstieg in den Vereinigten Staaten. Dieser habe sich in einen steigenden Dollar-Libor übersetzt und japanische Unternehmen vom Kauf von Dollar-Anlagen mit Währungsabsicherung abgehalten, sagte Takahiro Sekido, Stratege bei der MUFG Bank in Tokio. Er bezeichnete die jüngste Bewegung allerdings als “exzessiv”, weshalb er für das zweite Halbjahr mit einer Gegenbewegung rechnet.