KABUTOCHO-BERICHT

Investoren zeigen neues Interesse an Sony

Elektronikkonzern vor Kooperation mit Olympus - Mittelzuflüsse aus dem Ausland

Investoren zeigen neues Interesse an Sony

Von Martin Fritz, TokioSelbst die schwachen Vorgaben von der Wall Street haben Japans Aktienindizes in der nun abgelaufenen Handelswoche nicht mehr stoppen können. Der Leitindex Nikkei 225 büßte zwar vor dem Wochenende moderate 0,3 % ein, auf Sicht einer Woche rückte er aber um 2,7 % auf 8 798 Yen vor. Dies war immerhin das größte Wochenplus seit Ende Februar. Der marktbreite Topix schloss am Freitag 0,4 % tiefer, verbesserte sich binnen fünf Tagen aber um 3,3 % auf 751 Zähler.Der Topix notiert jetzt mit einem Kurs-Buch-Verhältnis von 0,83. Damit ist er verglichen mit dem US-Benchmark-Index S & P 500 sehr günstig bewertet: Der US-Index bringt es auf ein Kurs-Buch-Verhältnis von 1,83. Allerdings ist die Eigenkapitalrendite der Topix-Werte von 7,7 % nur halb so hoch wie die der 500 S & P-Titel (15,4 %) sowie der im Stoxx Europe 600 gelisteten Anteilscheine (12,9 %).Technisch hält sich der Nikkei 225 über der Marke von 8 700 und hat somit weitere Erholungschancen. Ausländische Anleger kauften in der Vorwoche mit 59 Mrd. Yen zum ersten Mal seit neun Wochen netto wieder Aktien. Der Handelsumsatz bleibt jedoch seit einiger Zeit unterhalb von 1 Bill. Yen. Offenbar sind derzeit vor allem kurzfristige Anleger tätig.Im Freitagshandel standen Sony im Fokus des Interesses. Der Elektronikkonzern hat Medienberichten zufolge die größten Chancen, der neue Kapitalpartner von Olympus zu werden. Das wird Sony zwar geschätzte 50 Mrd. Yen (500 Mill. Euro) kosten, aber die angestrebte Expansion in der Medizintechnik ermöglichen. Außerdem wollen Sony und Panasonic nächste Woche eine Kooperation bei OLED-Fernsehern bekannt geben. Die Produktion könnte in Taiwan stattfinden. Sony kletterten allein am Freitag um 5,6 %, Olympus um 2,2 % und Panasonic um 1,5 %. Brokerhäuser erholtDer Finanzsektor litt teilweise unter der Herabstufung von 15 großen Banken durch die Ratingagentur Moody’s. Die Anteile der größten Megabank Mitsubishi UFJ Financial Group fielen um 1,1 % zurück. Doch Regionalbanken zogen an, da sie mit dem internationalen Kapitalmarkt nur schwach verbunden sind. Akita Bank gewannen 3,3 % und Towa Bank 1,4 %. Brokerhäuser waren nach der jüngsten starken Korrektur gefragt. Nomura stiegen um 1,1 % und Daiwa um 1,4 %. Kansai Electric Power notierten dagegen 1,9 % tiefer. Trotz des Neustarts von zwei Reaktoren drohen während der Sommermonate kontrollierte Stromabschaltungen im Raum Osaka.Die Aktionäre von Japan Tobacco lehnten eine Dividendenerhöhung um das Fünffache und einen Aktienrückkauf ab. Die Titel gaben inklusive Dividendenabschlag 2,4 % ab.