Iran-Sanktionen treiben Ölpreis an

Indische Rupie fällt auf Rekordtief - Handelskrieg drückt Dax unter 12 200

Iran-Sanktionen treiben Ölpreis an

ku Frankfurt – Der US-Ölpreis ist am Donnerstag auf den höchsten Stand seit dreieinhalb Jahren geklettert. Die amerikanische Benchmark-Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerte sich in der Spitze um fast 2 % auf 74,03 Dollar je Barrel. Der Preis der wichtigsten europäischen Sorte Brent Crude erreichte mit 78,42 Dollar je Barrel ein Niveau, das höher ist als dasjenige vor der jüngsten Opec-Sitzung, auf der eine Produktionsausweitung des Kartells beschlossen wurde. Die Marktteilnehmer erwarten, dass die US-Sanktionen gegen den Iran eine weitreichende Wirkung erzielen werden. Die US-Regierung forderte alle Länder auf, ab November kein Öl aus dem Iran mehr zu beziehen. Sie hat es abgelehnt, Ausnahmegenehmigungen zu erteilen. Mit der gestrigen Preisentwicklung ist es klar, dass ein Preisrückgang des Energieträgers trotz der Opec-Entscheidung nicht in Sicht ist.Der steigende Ölpreis setzt auch der indischen Währung stark zu. Die Devise fiel am Donnerstag auf ein Allzeittief von 69,0950 Rupien je Dollar. Später erholte sie sich wieder leicht, als die Notenbank Reserve Bank of India intervenierte. Indien ist der weltweit drittgrößte Importeur von Rohöl. Zudem leidet das Land wie andere Emerging Markets wegen der steigenden Zinsen in den USA und der stark zunehmenden geopolitischen Spannungen unter erheblichen Mittelabzügen.Am europäischen Aktienmarkt herrscht wegen des internationalen Handelskriegs nach wie vor eine sehr pessimistische Stimmung. Der Dax droht auf 12 000 Punkte zu fallen. Am Donnerstag rutschte er bis auf 12 104 Zähler ab. Zu den Verlierern zählten Technologiewerte wie Infineon (-4,2 %) und SAP (-2,7 %), aber auch wiederum Automobiltitel und Zulieferer. So rutschten Continental um 2,5 % ab und Volkswagen-Vorzüge um 2,3 %. Adidas (-2,7 %) litten unter dem Ausscheiden der deutschen Fußballnationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Russland.