Italiens Bondrenditen steigen

Aktien von Mautstraßenbetreibern unter Druck - Dax legt 0,6 Prozent zu

Italiens Bondrenditen steigen

kjo Frankfurt – Die Klettertour der Renditen italienischer Staatsanleihen hat sich am Donnerstag ohne neue Nachrichten fortgesetzt. Nach wie vor sind es politische Faktoren, die die Renditen immer höher treiben. Anleger sorgen sich, dass es im Haushalt für 2019 zu deutlichen Ausgabensteigerungen kommen könnte und damit neuerliche Streitpunkte in der Politik des Landes entstehen. Nach der feiertagsbedingten Pause zur Wochenmitte zogen die Renditen der zehnjährigen Anleihen des Landes von 3,05 % in der Spitze bis auf über 3,19 % an, was als deutlicher Sprung gewertet wurde. Später beruhigte sich die Lage wieder ein wenig. Zum Schluss lagen die Papiere bei einer Rendite von 3,11 %.An der Mailänder Börse fanden sich nach dem Brückeneinsturz von Genua die Aktien der Mautstraßenbetreiber auf den Verkaufslisten wieder. Es gab empfindliche Kurseinbußen. Die Aktien von Atlantia, deren Tochter Autostrade für die eingestürzte Brücke verantwortlich ist, verloren 22,3 %. Die Papiere der Konkurrenten SIAS und ASTM lagen mit 7,3 % bzw. 10,5 % im Minus. Italiens Regierung drohte mit einer Verstaatlichung der Autobahnen des Landes.Die türkische Lira konnte sich erholen. Im Vergleich zum Dollar holte sie 2,9 % auf 5,7939 Lira pro Dollar auf. Gegenüber dem Euro betrug das Plus 2 % auf 6,5876 Lira pro Euro. Zurückgeführt wurde die Aufwertung auf die Aussagen des türkischen Finanzministers Berat Albayrak, der dem Bankensektor des Landes seine Unterstützung zusagte und die hohe Inflation in dem Land drücken will. Bei den in Dollar denominierten Bonds der Türkei gab es ebenfalls leichte Entspannungssignale, wie an den Renditerückgängen ablesbar war. Die Lira-Bonds verharrten indes auf den aktuell hohen Renditen.Die Entspannungssignale in der Türkei-Krise ermunterten die europäischen Aktienanleger zu Käufen. Der Dax rückte um 0,6 % auf 12 237 Punkte vor, der Euro Stoxx 50 um 0,7 % auf 3 381 Zähler.