Japanischer Topix soll bis 2028 kräftig schrumpfen
Japanischer Topix soll bis 2028 kräftig schrumpfen
mf Tokio
Die Japan Exchange Group (JPX), der Betreiber der Tokioter Börse, treibt ihre Reform des marktbreiten Topix voran, um dessen „Funktionalität als investierbarer Index“ zu erhalten. Dafür soll die Zahl der Indexmitglieder von derzeit über 2.100 binnen vier Jahren um rund 40% auf 1.200 sinken. Mit dem Schritt reagiert die Tokioter Börse auch auf die Unzufriedenheit von ausländischen Investoren, denen die Neuordnung der Börsensegmente von 2022 nicht weit genug ging.
Der Topix umfasst alle Unternehmen, die in der ersten Sektion der Tokioter Börse notiert sind. Darin waren mit Stand Ende März 2023 insgesamt 83 Bill. Yen (491 Mrd. Euro) investiert. Doch insbesondere ausländische Anleger misstrauen dem Index, weil zahlreiche seiner Mitglieder nur eine sehr geringe Marktkapitalisierung aufweisen, die zudem häufig unter dem Buchwert der Firmen liegt.
Verschärfte Mindestvorgaben
Im April 2022 hatte die JPX die Börsensegmente bereits in die drei neuen Segmente Prime, Standard und Growth eingeteilt und dadurch mehr fokussierte Aktienindexfonds ermöglicht. Zugleich hatte der Börsenbetreiber die Topix-Mitglieder mit einer großzügigen Übergangsfrist aufgefordert, ihre Marktkapitalisierung über eine Steigerung der Kapitalrendite zu erhöhen. Die Mindestanforderung waren 10 Mrd. Yen (59 Mill. Euro).
Laut der jüngsten Revisionsankündigung wird die Tokioter Börse ihre Mindestvorgaben für die streubesitzbereinigte Marktkapitalisierung und das tägliche Handelsvolumen jedoch weiter verschärfen. Wenn die erste laufende Anpassungswelle im Januar 2025 endet, wird der Topix nur noch 1.700 Mitgliedsunternehmen haben.
In der zweiten Welle, die bis Oktober 2028 läuft, werden aus den drei Segmenten die Topix-Werte vor allem auf Basis ihrer Liquidität ausgewählt und die Gewichtung der Restmitglieder wird in jedem Quartal bis Juli 2028 verringert. Die Details der neuen Regeln werden gegen Ende September veröffentlicht. In der Folge wird die Zahl der Mitglieder um weitere 500 auf 1.200 schrumpfen.