Japanischer Yen gerät unter Druck hoher US-Zinsen
wbr Frankfurt
Die japanische Währung hat ihren Abwärtskurs fortgesetzt und notierte am Abend bei 120,67 Yen pro Dollar. Damit hat der Yen weitere 1% eingebüßt, nachdem er in diesem Monat schon rund 5% gegenüber dem Dollar verloren hatte. Die Währung handelte damit so tief wie Anfang 2016. Der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt machten eine sich verschlechternde Handelsbilanz und die steigenden US-Renditen zu schaffen. Treasuries mit zehnjähriger Laufzeit stiegen auf 2,37%, während entsprechende Yen-Staatsanleihen mit 0,23% rentierten. Der Yen verlor auch gegenüber dem Euro und rutschte zum Schweizer Franken auf ein Siebenjahrestief. Anders als die USA behält Japan seine ultralockere Geldpolitik bei, damit die Inflation die Wirtschaft nicht beeinträchtigt, sagte der Gouverneur der Bank of Japan, Haruhiko Kuroda.
Der Euro hat am Dienstag anfängliche Verluste aufgeholt und gegen Abend rund 1,1019 Dollar gekostet. Der Handel fiel schwankungsanfällig aus, zeitweise war der Euro deutlich unter die Marke von 1,10 Dollar gefallen. Druck auf den Euro übten zunächst Äußerungen von US-Notenbankchef Jerome Powell aus. Er hatte am Montagabend gesagt, die Zentralbank könne zur Bekämpfung der hohen Inflation auch deutlichere Zinsanhebungen vornehmen als die normalerweise üblichen 0,25 Prozentpunkte je Sitzung.
Das britische Pfund stieg im Vorfeld der Haushaltsvorlage des britischen Finanzministers Rishi Sunak um 0,7% auf 1,3251 Dollar und erreichte damit annähernd ein fast dreiwöchiges Hoch gegenüber dem Greenback. Auch zum Euro konnte sich das Pfund deutlich verbessern.